Schulen und Pandemie Düsseldorfer Politiker wollen in der Pandemie keine vollen Busse mit Schülern

Düsseldorf · Sobald die Schulen wieder in den Präsenzbetrieb wechseln, könnte es im ÖPNV zu voll werden. Das müsse verhindert werden.

 Dieses Bild wollen die Politiker vermeiden: Schüler drängeln sich vor Einführung des Distanzunterrichts vor einem Bus.

Dieses Bild wollen die Politiker vermeiden: Schüler drängeln sich vor Einführung des Distanzunterrichts vor einem Bus.

Foto: dpa/Felix Kästle

Irritiert reagieren Düsseldorfs Schulpolitiker darauf, dass die Verwaltung ein vor Wochen eingefordertes Konzept zum entzerrten Schulbeginn nicht schon weiter vorangetrieben hat. Im Kern geht es darum, wegen der Corona-Pandemie den Schulbeginn so zu entzerren, dass Busse und Bahnen zu den Stoßzeiten nicht überfüllt sind. Die Politik sieht darin einen entscheidenden Beitrag zum Infektionsschutz. Doch die bisherigen Arbeiten an eben diesem Konzept stellen Politiker quer durch alle Fraktionen nicht zufrieden. „Ich bin enttäuscht über das, was hier gerade vorgetragen wurde, es entspricht nicht dem, was vereinbart wurde“, sagte Pavle Madzirov (CDU) am Dienstag im Schulausschuss. Zuvor hatte das Schulverwaltungsamt die Ergebnisse einer Umfrage präsentiert. Nur etwa 50 Prozent der Schulen hatten daran teilgenommen. Davon erklärte knapp die Hälfte, dass kein Konzept zu einem zeitversetzten Schulbetrieb vorliege oder in Arbeit sei. Einige Schulleiter teilten mit, der Aufwand sei enorm, zudem hätten sich frühere Probeläufe mit zeitversetzten Modellen nicht bewährt. „Vereinbart war, dass der Schulträger eine Regelung ausarbeitet und die Schulen dem dann folgen, sofern nicht zwingende pädagogische Gründe dagegen sprechen“, stellte Sven Holly (CDU) fest. Und Frederik Hartmann (Grüne) empfahl einen Blick in die Ruhrgebietsstadt Herne. Dort sei ein solches Konzept längst umgesetzt.

Kritik an den Schulen übte FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus: Es könne nicht sein, dass fast die Hälfte bei einem so wichtigen Thema nicht antworte. Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, konterte die Kritik. Die Schulabfrage sei nur der erste Schritt, selbstverständlich werde an der Ausarbeitung des konkreten Konzepts unter Beteiligung der Rheinbahn weiter gearbeitet. „Aber viel Zeit haben wir nicht mehr“, meinte Grünen-Ratsherr Thorsten Graeßner. Wandt sicherte zu, „im ersten Quartal“ 2021 Ergebnisse zu
präsentieren.

Ein weiteres Thema waren die Probleme mit den im Distanzunterricht eingesetzten Lernplattformen. Am Dienstagvormittag war auch die in Düsseldorf von der Stadt koordinierte Plattform „its learning“ von zeitweisen Ausfällen betroffen. „Gegen Mittag lief alles wieder, ich bin optimistisch, dass diese Plattform bald ziemlich reibungslos funktioniert“, sagte Schulbau-Experte Florian Dirszus. Schuldezernent Burkhard Hintzsche verwies auf externe Faktoren, wie Leitungen von Anbietern mit derzeit noch geringem Leistungsvolumen. „Wenn ich am Übergangspunkt in die Schule eine Schnecke habe, geht es auch im Gebäude nicht rasend schnell.“

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