Wegen der Corona-Pandemie Düsseldorfer sollen auf das Böllern verzichten

Düsseldorf. · Oberbürgermeister Stephan Keller appelliert, auf das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester komplett zu verzichten – aus Respekt vor Pflegekräften in Krankenhäusern.

 In der Altstadt gilt sowieso wieder ein Böllverbot. Doch auch darüber hinaus soll auf das Knallen verzichtet werden.

In der Altstadt gilt sowieso wieder ein Böllverbot. Doch auch darüber hinaus soll auf das Knallen verzichtet werden.

Foto: dpa/Martin Gerten

Die Düsseldorfer sollen an Silvester diesmal komplett auf das Abbrennen von Feuerwerk vor der Haustür verzichten. Dazu rufen Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und die Leiterin des Corona-Krisenstabs, Helga Stulgies, in einer gemeinsamen Mitteilung auf. Sie verweisen auf die Belastung für Rettungs- und Pflegekräfte durch die Corona-Pandemie.

In den Krankenhäusern gebe es derzeit eine angespannte Situation durch den erhöhten Behandlungs- und Pflegebedarf bei Covid19-Patienten, so Keller. „Verzichten Sie dieses Jahr auch auf das private Feuerwerk vor der Haustür, allein auch aus Respekt vor den Pflegekräften und auch Patienten in den Kliniken“, sagt er. Jede Behandlung eines Verunglückten sorge für eine zusätzliche Belastung des Klinikpersonals, das schon seit Monaten unter außerordentlichem Druck stehe. „Deshalb ist jeder Böller, der nicht gezündet wird, in diesem Jahr ein Zeichen des Miteinanders und der Vernunft“, so Keller weiter.

Die Feier des Jahreswechsels steht diesmal ohnehin im gesamten Land unter strengen Einschränkungen. Es gelten weiterhin die Kontaktbeschränkungen, die zur Eindämmung der Pandemie beschlossen wurden. Darüber hinaus hat die Bundesregierung den Verkauf von Feuerwerkskörpern der Kategorie F 2 für Erwachsene untersagt. Dabei handelt es sich um Kleinfeuerwerk, das auch von Laien abgebrannt werden darf – also die klassischen Raketen und Böller für die Silvesternacht.

Ein generelles Böller-Verbot besteht in Düsseldorf hingegen nicht. Die Stadt hat eine solche Einschränkung lediglich für die Altstadt beschlossen. Dort war das Böllern bereits in den Vorjahren untersagt worden, weil sich immer wieder gefährliche Szenen mit Böllern im Gedränge ereignet hatten.

Die Stadtspitze um Keller hatte zeitweise erwogen, auch für andere belebte Plätze ein solches Böllerverbot zu erlassen. Als die Bundesregierung aber im Zuge des harten Lockdowns nachlegte und den Verkauf von Kleinfeuerwerk untersagte, sah das Düsseldorfer Rathaus von weiteren lokalen Verfügungen ab. In der Silvesternacht sind Polizei und Ordnungsamt im Einsatz, angesichts der Gesamtlage erhoffen sich die Verantwortlichen aber insgesamt eine ruhige Nacht.

Krisenstabs-Leiterin Stulgies ruft die Bürger dazu auf, auch freiwillig auf das Abbrennen von Feuerwerk zu verzichten, das aus den vergangenen Jahren übrig geblieben ist. Die Feuerwehr und Hilfsorganisationen müssten in der aktuellen Lage entlastet werden. „Immer wieder kommt es in Zusammenhang mit Feuerwerk zu Verletzungen oder sogar Bränden, die dann den Einsatz unserer Rettungskräfte fordern.“

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