Düsseldorfer machen mobil gegen Dügida

Tonhalle, Fortuna, Oper, DEG, Kirchen, Parteien und andere rufen die Bürger zur Anti-Dügida-Demo am Montag.

Marketingmann Boris Bartels sorgte für Unterstützung.

Marketingmann Boris Bartels sorgte für Unterstützung.

Foto: BN, DY

Düsseldorf. „Humanität, Respekt, Vielfalt“: Unter diesem Banner hat sich binnen fünf Tagen auf Initiative von Andreas Dahmen (Düsseldorf Festival) und Boris Bartels („Dreimarketing“) ein breites Bündnis gebildet, das ein deutliches Zeichen setzt gegen Rechtspopulismus und Rassismus.

Volker Neupert vom Düsseldorfer Appell freut sich über Unterstützung.

Volker Neupert vom Düsseldorfer Appell freut sich über Unterstützung.

Foto: BN, DY

Kultur, Sport, Kirchen, Politik, Gewerkschaften und Wirtschaft — Eckpfeiler der Stadtgesellschaft schließen sich dem Düsseldorfer Appell an und gehen am Montag mit dem Aufruf „Düsseldorf braucht kein Dügida — mit rheinischer Toleranz gegen Ausgrenzung und Hass“ auf die Straße. „Wir hoffen, dass sich uns möglichst viele Bürger anschließen“, sagt Organisator Volker Neupert vom Appell.

Dass es nicht wieder über 100 000 werden wie im Januar 1993 beim großen Lichterfest des Friedens auf der Kö oder mehr als 24 000 wie im Oktober 2000 bei der Demo gegen Rechtsextremismus, ist Neupert klar. „Ich würde mich auch über 5000 Teilnehmer sehr freuen.“ Viel wichtiger ist ihm, wie schnell und entschieden sich die imposante Phalanx als Konter auf Pegida und den lokalen Ableger Dügida, die gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes zu Felde ziehen, aufgestellt hat.

Und so sitzen am Freitag in der Rotunde der Tonhalle Hausherr Michael Becker neben Opern-Intendant Christoph Meyer, Fortuna-Präsident Dirk Kall neben der evangelischen Superintendentin Henrike Tetz. Sie alle und noch vielmehr (DEG, Kommödchen, Katholische Kirche, CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke, aber auch der Kreis der Düsseldorfer Muslime und viele andere Institutionen) beschwören die internationale Vielfalt der Stadt, erklären, wie undenkbar Erfolge etwa im Sport oder in der Hochkultur ohne die vielen Menschen mit ausländischen Wurzeln seien. „Wir sehen nicht tatenlos zu, wenn hier gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit geschürt wird“, sagt Tetz.

Auf die Frage, ob es eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Dügida gebe, winkt Neupert ab: „Das ist in Düsseldorf, anders als in Dresden, kaum möglich. Denn die Dügida-Leute hier sind einfach sehr, sehr rechts.“

Wer am Montag nicht zur Gegen-Demo kommen kann oder will, der darf sich übrigens an der von OB Geisel angeregten Aktion „Licht aus!“ beteiligen. Vorbild war da Köln mit dem dunklen Dom. Rheinturm und Kulturhäuser werden am Montagabend jedenfalls dunkel sein.

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