Rettungseinsatz Düsseldorfer Imbiss-Mitarbeiter rettet seinem Stammkunden (72) das Leben

Düsseldorf · Weil der 72-Jährige die Tür nicht öffnete, rief ein Imbiss-Lieferant die Polizei. Diese fand den Mann regungslos in seinem Bett.

 Pascal Nebel (30) vor dem Imbiss „Leo‘s Grill“ in Unterbilk.

Pascal Nebel (30) vor dem Imbiss „Leo‘s Grill“ in Unterbilk.

Foto: dpa/David Young

Manchmal braucht es die richtige Intuition, um Schlimmeres zu verhindern. Das hat kürzlich Pascal Nebel unter Beweis gestellt, er ist Alltagsheld und Aushilfe des Lieferimbiss’ „Leo’s Grill“ auf der Martinstraße in Unterbilk.

Weil dem 30-jährigen Auslieferer ein langjähriger Stammkunde die Tür auch nach mehrmaligem klingeln und klopfen nicht öffnete, wählte er kurzerhand den Notruf. Die richtige Entscheidung, wie sich später herausstellte. Einsatzkräfte um Polizei, Feuerwehr und Notdienst, fanden den Kunden regungslos in akuter Lebensgefahr in seiner Wohnung. Der Mann wurde für die stationäre Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Zuvor hatten sich Einsatzkräfte Zugang zu seiner Wohnung verschafft.

Dass die Tür bei Auslieferungen hin und wieder nicht geöffnet werde, sei nicht ungewöhnlich, so Nebel. Doch dieser Fall war anders, denn man kannte sich bereits. Sechs Jahre lang habe der 72-jährige Stammkunde im Leo’s Grill zwei Mal wöchentlich telefonisch bestellt: Pommes, ein halbes Huhn und einen gemischten Salat. Die Tür habe er immer geöffnet. Eine Stunde nach Bestellung stand Nebel mit gewünschter Lieferung vor der Haustür des Mannes. Als niemand öffnete, fuhr er hoch in die vierte Etage. Dort hörte er hinter der verschlossenen Tür den Fernseher laufen und das Handy beim Versuch der Kontaktaufnahme läuten. „Das war schon komisch“, sagt Nebel. Zunächst sei er zurück gefahren, habe sich beraten und habe dann die Polizei gerufen.

„Wenn er nichts bestellt hätte oder kein Stammgast gewesen wäre, wäre es wahrscheinlich anders ausgegangen“, sagt Nebel. Er würde gerne erfahren, wie es dem Mann aktuell geht und hofft auf baldige Antworten von Angehörigen oder dem Kunden selbst. „Es ist schön, zu wissen, dass man jemandem geholfen hat.“ Denn nach Angaben der Polizei, wäre der 72-Jährige wahrscheinlich ohne ärztliche Hilfe gestorben. Die Beamten hatten ausdrücklich das Verhalten des Imbiss-Mitarbeiters gelobt.

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