Düsseldorf Hundbesitzer melden wiederholt Giftköder

Düsseldorf · Tierhalter berichten von Funden und dem Tod eines Hundes.

 Zwei Hunde spielen am Rheinufer. Aus Oberkassel wurde gemeldet, dass dort ein Hund beim Spielen einen Giftköder geschluckt hat.

Zwei Hunde spielen am Rheinufer. Aus Oberkassel wurde gemeldet, dass dort ein Hund beim Spielen einen Giftköder geschluckt hat.

Foto: Claudia Hötzendorfer

Der jüngste Fund wurde am 9. August im Bereich Karl-Wagner-Platz, Hoffeld- und Flurstraße in Flingern gemeldet: Dort sollte mit Rattengift getränkter Reis Hunden schaden, so die Warnung, die im Internet veröffentlicht wurde. Es war bereits der dritte Fall in den vergangenen Monaten, von dem Hundebesitzer berichten.

Mitte Juli schreckte die Nachricht, Giftköder seien auf den Oberkasseler Rheinwiesen ausgelegt worden und ein Hund sei daran verstorben, auf. Tierarzt Ferdinand Nießen, der seine Praxis in Oberkassel betreibt und das Tier behandelt hat, veröffentlichte daraufhin eine Warnung auf seiner Webseite. „Es wurde eine Probe von Erbrochenem des Hundes ins Labor geschickt und dort konnte eine toxische Substanz darin festgestellt werden“, heißt es von Seiten des Tierarztes. Anfang Juni war von mit Splittern versetzten Fleischbällchen im Grafenberger Wald berichtet worden.

Die Polizei reagiert auf Anfrage zurückhaltend. Man will dort zwar nicht ausschließen, dass Bürger Giftköderfunde zur Anzeige gebracht hätten. Um aber dazu Stellung nehmen zu können, müsste der Name, das Datum und das entsprechende Revier bekannt sein. Ein Polizeisprecher rät: „In solchen Fällen sollte immer Strafanzeige erstattet werden, notfalls gegen unbekannt. Denn nur so können wir feststellen, ob und wo sich diese Vorfälle häufen, um entsprechende Maßnahmen einzuleiten.“

Wer den Verdacht hat, dass sein Tier vergiftet wurde, soll so schnell wie möglich den nächsten Tierarzt aufsuchen, empfiehlt Thomas Steidl von der Bundestierärztekammer. Erbricht sich der Hund, Proben davon einsammeln und mitnehmen. Abhängig vom Gift könnten Symptome erst Stunden oder sogar Tage nach dem Aufnahmezeitpunkt auftreten, erklärt Steidl. Diese können sich in Erbrechen, Durchfall, Kollaps, Atemnot oder Veränderungen der Mundschleimhaut und der Pupillen äußern. „Wichtig! Den Hund auf keinen Fall zum Erbrechen bringen. Ist er bewusstlos, flach auf die Seite legen und darauf achten, dass er sich nicht verschluckt.“

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