Düsseldorfer hilft auf den Philippinen

Auswanderer Mac Schmitt ruft zur Unterstützung für seine neue Heimat auf.

Düsseldorf. Als Manfred Schmitt, von allen nur Mac genannt, vor 20 Jahren auf die Philippinen auswanderte, glaubte er, ins Paradies zu ziehen. Und eigentlich war das ja auch so. Aber in diesen Tagen erlebt das Land, das zur Wahlheimat für den Düsseldorfer wurde, eine Katastrophe sondergleichen. Und Tauchlehrer Mac will helfen — auch mit Hilfe seiner alten Heimatstadt am Rhein.

Der 54-Jährige, seine Familie und seine Tauchschule „Octopus Divers“ in Sabang Beach auf der Insel Mindoro sind unversehrt. Der verheerende Taifun Haiyan streifte sie nur. „Das hätte uns sonst den Kopf gekostet“, sagt Mac.

Telefonisch ist er erreichbar, auch wenn die Leitung schlecht ist, die Verbindung immer wieder abbricht. „Ein paar Bäume sind weg, einige Dächer kaputt. Drei Fähren, die in unserem Hafen Schutz gesucht haben, sind auf Land gelaufen und ein Katamaran ist nur noch Schrott.“ Aber er weiß: „Wir hatten noch Glück.“

Anders als viele seiner Freunde, die im Süden leben — etwa auf der Insel Malapascua, auf der fast alle Häuser zerstört wurden. Den Menschen dort will Mac jetzt helfen, hat einen Aufruf auf Facebook gestartet. „Jetzt kommen fast minütlich E-Mails von Menschen, die helfen wollen“, sagt Mac überwältigt. Auch aus Düsseldorf.

Hier ist der Tauchlehrer aufgewachsen, arbeitete 19 Jahre lang als Maschinist für die Weiße Flotte, als diese noch der Rheinbahn gehörte — trotz der schlechten Verbindung ist sein rheinischer Zungenschlag am Telefon unüberhörbar. Doch dann sollte er in den Betriebshof versetzt werden. „Das war nichts für mich.“ Also wanderte er aus. Heute hat er eine Frau und einen 17-jährigen Sohn, ist in Sabang zu Hause. Für ihn ist es immer noch das Paradies — trotz Haiyan.

Aber jetzt braucht das Paradies Hilfe. Heute will Mac mit einem Boot der Küstenwache in den Süden fahren — an Bord Lebensmittel, Trinkwasser, Kleidung. Auch 6000 Euro hat der 54-Jährige schon gesammelt, nicht zuletzt durch die Verbindung nach Deutschland. „Aber wir sind noch lange nicht fertig.“ Wer Mac unterstützen will, kann sich unter [email protected] melden oder über Facebook („Mac Schmitt“).

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