Coronavirus-Krise Grüne fordern Soforthilfen für Künstler und Selbstständige in der Coronakrise

Düsseldorf · Viele Kreative und auch Vereine seien von der Stilllegung des gesellschaftlichen Lebens existenziell bedroht. Städtische Aufträge sollen Abhilfe schaffen.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die Ratsfraktion der Grünen in Düsseldorf fordert Maßnahmen, die Künstler, Kreative, Vereine und Solo-Selbstständige in der Coronavirus-Krise helfen sollen. Das geht aus einer Mitteilung von Donnerstagabend hervor. Darin werden konkrete Vorschläge formuliert, die auch die Stadt betreffen.

„Die Folgen der gesellschaftlichen Beeinträchtigungen trifft Künstler aller Sparten ganz besonders, auch in Düsseldorf. Ausstellungen, Vorstellungen und Vorträge fallen aus, feste Anstellungen oder finanzielle Reserven, um die nächsten Wochen zu überstehen, hat kaum jemand“, heißt es in dem Schreiben der Grünen.

Der erste Vorschlag der Fraktion lautet: Sicherheit durch städtische Aufträge und Projekte. So sollten etwa alle Kooperationspartner von Schulen weiter finanziert werden, deren Arbeit müsste dann wegen der Schulschließung umgewandelt werden. Außerdem sollen alle „Bewilligungsbescheide, die im Haushalt und in den Beiratssitzungen beschlossen wurden, rausgeschickt werden, um den Zuschussempfängern Sicherheiten zu geben.“ Dann noch soll der städtische Ankaufsetat für Kunst kurzfristig für neue digitale Projekte genutzt werden, „beispielsweise für Online-Konzerte und -Kunstaktionen oder Angebote digitaler kulturelle Bildung für z.B. die zu Hause bleibenden Kinder, Jugendliche und Senioren.“

Das zweite große Thema ist eine Beratung für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Zusätzlich zu den Angeboten der IHK und der Wirtschaftsförderung sollten das Kulturamt und das Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft (KomKuK) daher spezielle Informationen und Beratung anbieten, insbesondere zu den Förder- und Hilfemöglichkeiten des Bundes, des Landes und der Stadt. Vorgeschlagen wird ein Beratungsteam, das vom Kulturamt oder KomKuK eingerichtet wird.

Als dritter Punkt wird eine Aufstockung der bereits beschlossenen Finanzhilfen der Stadt in Form eines Soforthilfefonds in Höhe von 500 000 Euro für Künstler und Kreative vorgeschlagen: Daraus sollen Zuschüsse von 2500 Euro vergeben werden „für Einnahmeausfälle infolge von Coronavirus-bedingten Absagen, Stornierungen und Honorarausfällen. Für den Fall, dass der Corona-Shutdown länger anhält, muss der Fonds aufgestockt werden.“ Ein neu einberufener Beirat solle unbürokratisch über die Anträge auf Soforthilfe entscheiden. nel

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