Ansteckungsgefahr Angst vor Coronavirus: Düsseldorfer Gesundheitsdezernent mahnt zur Gelassenheit

Düsseldorf · In Düsseldorf gebe es laut Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke keinen Grund zur Panik. Am Karneval sei das Infektions-Risiko mit dem Coronavirus nicht mehr sehr groß.

 Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die Nachfrage danach ist gestiegen.

Eine Frau trägt eine Mund- und Nasenmaske. Die Nachfrage danach ist gestiegen.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Das Corona-Virus ist noch nicht in Düsseldorf angekommen, aber die Besorgnis ist groß. Huawei hat alle Mitarbeiter, die aus China zurück kommen, angewiesen, erstmal zwei Wochen  vom Home-Office zu arbeiten. Ex-Karnevalsprinz Martin Meyer hat den traditionellen Prinzenempfang in seiner Versicherungsagentur abgesagt, weil eine seiner Mitarbeiterinnen gerade erst aus China wiedergekommen ist und die Mitarbeiter der Firma Kötter am Flughafen dürfen bei den Kontrollen am Airport jetzt Mundschutz tragen. Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke mahnt allerdings zur Gelassenheit. In Düsseldorf bestehe kein Grund zur Panik.

„Man muss mal die Verhältnismäßigkeit sehen. Vor zwei Jahren hatten wir eine richtige Grippewelle. Dabei sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 25 000 Menschen gestorben“, ordnet er die aktuelle Gefahr ein, „damals gab es nicht so eine große Aufregung. Und im Moment haben wir in Deutschland gerade mal zehn bestätigte Fälle bei 80 Millionen Menschen.“ Vorsichtsmaßnahmen, wie sie in China oder von Huawei getroffen werden, seien richtig, um die Infektionskette zu unterbrechen. Eine Ansteckungsgefahr in Düsseldorf sehe er aber nicht: „Bei einer normalen Grippe kann man sich aus einer Entfernung von 1,50 Metern anstecken. Beim Corona-Virus muss man sich deutlich näher kommen.“

Was an den Karnevalstagen ja mal vorkommt, aber auch da hat der Gesundheitsdezernent keine Bedenken: „Bis dahin wird die Zahl der Infektionen ihren Höhepunkt überschritten haben. Und wer ganz vorsichtig sein will, sollte sich möglichst oft die Hände waschen und beim Bützen den Kopf wegdrehen.“

Selbst das Personal des Flughafens sowie der Bundespolizei oder von Kötter Aviation Security sind nicht angehalten, einen Mundschutz zu tragen, was nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts auch nicht erforderlich ist. Bei der Bundespolizei habe man laut Sprecher Jens Flören die Polizisten lediglich „informiert und sensibilisiert“. Wer möchte, könne jedoch auch einen Mundschutz tragen. Diese Maßgabe gilt auch beim Flughafen und bei Kötter. Der Geschäftsführende Direktor Peter Lange sagt zudem: „Auf Nachfrage stellen wir unseren Mitarbeitern Mundschutz zur Verfügung. Vom Tragen eines Mundschutzes machen die Beschäftigten vereinzelt Gebrauch.“

Irritationen hatte es in der vergangenen Woche gegeben, weil eine Mitarbeiterin einen Mundschutz tragen wollte und dann entschieden wurde, dass sie ihre Schicht nicht beendet. Laut Kötter war das ein Einzelfall: „Der Mundschutz-Einsatz war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschließend mit allen involvierten Parteien geklärt. Der betroffenen Mitarbeiterin resultieren daraus weder finanzielle noch arbeitsrechtliche Konsequenzen“, sagt Lange.

Weitergehende Vorsichtsmaßnahmen gelten allerdings schon bei Huawei, auch in der Düsseldorfer Zentrale mit rund 1000 Mitarbeitern. Ein spezielles Notfallteam informiert die Mitarbeiter und sorgt laut Sprecher Carsten Senz für die Umsetzung höherer Desinfektionsstandards. Geschäftsreisen in die Provinz Hubei wurden auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Aus Risikoregionen zurückkehrende Mitarbeiter müssen zunächst 14 Tage im Homeoffice arbeiten, bis nachweisbar ist, dass sie nicht erkrankt sind. Ob das auch in Düsseldorf der Fall ist, konnte Senz am Dienstag nicht beantworten.

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