Düsseldorfer Galerie wieder bei Art Salzburg

Beck & Eggeling kooperiert auf der internationalen Kunstmesse wieder mit österreichischen Galerien.

Düsseldorfer Galerie wieder bei Art Salzburg
Foto: Luigi Caputo

Salzburg bietet in diesen Wochen Hochkultur vom Allerfeinsten, manchmal auch vom Teuersten. Und das nicht allein in Sachen Oper, Konzert und Theater. Auf ‚Big Names’ verlassen sich auch sechs Galerien aus Österreich und Deutschland, die eine kleine, feine Schau präsentieren: mit Bildern und Skulpturen von Picasso, Otto Muehl und Manolo Valdez, aber auch von Günter Uecker und Heinz Mack. Letztere angeboten von Beck & Eggeling ‚International Fine Art’. Die gut vernetzten und vielseitigen Galeristen Ute Eggeling und Michael Beck aus Düsseldorf, die seit zwei Jahren eine Dépendance in Wien betreiben und sich regelmäßig auf internationalen Top-Messen (wie der Maastrichter Tefaf) mit ihren österreichischen Kollegen austauschen, zählen zu den Gründungsmitgliedern des gediegenen Kunstsalons „Art Salzburg“. Und sind die einzigen Deutschen hier.

Stichwort Messe: „In den letzten Jahren kamen hier hin Sammler aus ganz Europa, die sonst nie Kunstmessen besuchen. Sie sind in Salzburg wegen der Festspiele, laufen durch das Zentrum der Altstadt und stoßen fast zufällig auf die alte erzbischöfliche Residenz.“ In der Atmosphäre der im Sommer quirligen Mozart-Stadt hätten Sammler genügend Zeit und Ruhe für einen Kunstbummel. Und viele kaufen. Vor zwei Jahren, erzählt Beck, haben sie hier ein Renoir-Gemälde an einen Griechen verkauft. Die Residenz-Adresse an der Sigmund-Haffner-Gasse hat sich herumgesprochen, zumal die Art-Salzburg-Plakate in auffälligem Lila in der Festspielmeile und in Hotels hängen. Mit demselben Motiv werben sie ebenfalls in allen Opern-Programmbüchern, die regelmäßige Festspielbesucher meist erwerben.

Im Parterre der Residenz (heute Sitz der Uni-Bibliothek der Rechtswissenschaften) liegt die ‚Sala Terrena’ - der frühere ‚Gartensaal’, den man über den Palast-Innenhof ‚Dietrichsruh’ erreicht. In unmittelbarer Nähe zu den Altstadt Geschäften der Altstadt und zum Festspielhaus. Im Rund des Hofs deuten Skulpturen auf das breitgefächerte Angebot: Eine Edelstahl-Plastik von Heinz Mack, daneben der „Stein zur Meditation“ von Karl Prantl und die Bronzeplastik „Süßer Regen“ des japanischen Bildhauers Morio Nishimura.

Im Prunksaal (Sala Terrena) dann verblüfft ein lebendiges Wechselspiel von Stilen, Epochen und Namen auf nur 200 Quadratmetern. Denn anders als auf Messen, stellen die Galerien nicht in eigenen Kojen aus, sondern mischen ihre Exponate. Von Weitem erkennt man ein Ölgemälde aus Picassos Spätwerk. „Deux musiciens“ (1965) mit einem Flötenspieler-Paar schlägt nicht nur die Verbindung zum Musikfestival, sondern dürfte mit neun Millionen Euro das Spitzen-Exponat der Schau sein (angeboten von Wienerroither und Kohlbach aus Wien). Gegenüber: ein Nagelbild von Günther Uecker aus den 1970er Jahren. Ein wellenförmiger Wirbel von Nägeln entsteht auf dem Holzbrett. Stolz sind Beck & Eggeling auf das Objekt aus der frühen Zero-Zeit, zu erwerben für zwei Millionen Euro. In den letzten zehn Jahren wecken Kunstwerke der Düsseldorfer Zero-Gruppe auf dem Kunstmarkt ein immer stärkeres Käufer-Interesse. Der Sammler, in dessen Auftrag Michael Beck das Werk anbietet, habe vor 40 Jahren, so der Galerist, nicht mehr als vier oder fünftausend Mark dafür zahlen müssen. Kunst als profitable Wertanlage? „Nur, wenn man wertvolle Kunst erkennt und zum richtigen Zeitpunkt erwirbt“ schmunzelt Michael Beck, der neben einem neuen Porträt in Blau-Weiß von Manolo Valdés (Künstler der Galerie) auch Plastiken und Rasterbilder von Heinz Mack mitgebracht hat.

In den Rang einer Museumsschau heben diesen außergewöhnlichen Salon auch Bilder von Victor Vasarely, ein Otto-Muehl-Gemälde in grellem Orange-Gelb, ein Kohlezeichnung und ein Öl/Tempera Bild von Egon Schiele - aber auch eine Collage auf Glas mit Silberfolie des Österreichers Rudolf Polanszky.

Wer bei seinem Österreich-Urlaub an Salzburg vorbeifährt, sollte vielleicht einen kurzen Blick in diesen gediegenen Kunstsalon werfen. Es lohnt sich. Bis 26. August. Salzburg. Churfürstenstraße 1. Geöffnet täglich, von 11 bis 18 Uhr.

www.artsalzburg.net/programm/kunstsalon

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