Sicherheit am Düsseldorfer Flughafen : Jetzt kommt es auf die Ausschreibung an
Düsseldorf Die Sicherheitsfirma Kötter will sich wieder für die Kontrollen am Flughafen Düsseldorf bewerben – wenn die Konditionen stimmen.
. Nach dem vorzeitigen Ausstieg der Sicherheitsfirma Kötter zum 31. Mai 2020 aus den Passagier- und Gepäckkontrollen am Düsseldorfer Flughafen muss der Bund sich einen neuen Dienstleister suchen. Für Ende November wird die öffentliche Ausschreibung erwartet. Die Entscheidung birgt einige Brisanz. Konkret geht es darum, welche Bedingungen an die Ausschreibung geknüpft werden und welche Laufzeit der neue Vertrag haben wird.
Der bisherige Dienstleister Kötter führt die Kontrollen seit 2004 in Düsseldorf durch. Peter Lange, Geschäftsführer von Kötter Aviation Security, bekräftigte am Donnerstag, sich erneut bewerben zu wollen. Er fordert jedoch mehr Geld und bessere Konditionen, sonst wolle sich sein Unternehmen nicht beteiligen.
Wie groß das unternehmerische Risiko mit einem auf fünf Jahre festgeschriebenen Vertrag ist, habe Kötter in der Vergangenheit erleben müssen. Durch den alten Vertrag habe die Essener Sicherheitsfirma jährlich Millionenverluste hinnehmen müssen. „Da kann man als Unternehmen nur die Reißleine ziehen“, empört sich Lange. Drei Anträge auf Nachbesserung seien jedoch vom Bundesbeschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BMI) abgelehnt worden. Jetzt habe das BMI zu Langes eigener Überraschung dem Dienstleister einen Aufhebungsvertrag für Düsseldorf angeboten, der nun einvernehmlich unterzeichnet worden sei. Der Vertrag mit dem Flughafen Köln läuft hingegen noch bis Ende 2020 weiter. Eine wirkliche Erklärung hat Lange dafür nicht.
Lange: Rahmenbedingungen
haben sich massiv verändert
Der Düsseldorfer Flughafen habe zwar die Prozesse von Passagiersteuerung und Sicherheitsschleusen etwa mit dem Umbau des Flugsteigs A optimiert, dennoch hätten sich die Rahmenbedingungen an den Standorten Köln und Düsseldorf derart verändert, dass Kötter dem nicht mehr habe nachkommen können.
Kosten und fehlendes Personal habe man 2015 und 2016 noch halbwegs ausgleichen können, 2017 aber sei die Situation mit den langen Warteschlangen am Airport im Sommer letztlich eskaliert. Durch die stark gestiegenen Passagierzahlen seien die Kosten ebenfalls enorm angewachsen.