Wirtschaft Düsseldorfer Start-Up entwickelt Grill nur für Steaks

Düsseldorf · Bei der neuen Grillserie von „Otto Wilde Grillers“ klingelt das Handy, wenn das Steak durch ist.

 Nils Wilde mit einem neu entwickeltem Grill der Firma Wilde.

Nils Wilde mit einem neu entwickeltem Grill der Firma Wilde.

Foto: Judith Michaelis

Die globale Grillszene guckt zurzeit nach Düsseldorf, wo das Start-Up „Otto Wilde Grillers“ ankündigt, die Grillerfahrung revolutionieren zu wollen. Ab November vertreibt sie ihre neue Grillserie, die je nach Ausstattung zwischen 1900 und 2500 Euro kosten wird. Über Bluetooth oder WLan können die neuen Grills mit einer Handy-App verbunden werden. Dank Push-Nachricht weiß man dann genau, wann das Grillgut unter der Haube die gewünschte Temperatur hat. Für ein besonders exaktes Ergebnis wurde unter jeder Grillfläche ein Thermometer platziert. Wer sich aber weiterhin lieber auf sein Gefühl als auf die Berechnungen einer App verlässt, der kann die Temperaturen weiterhin manuell einstellen.

Die Gründer suchten bewusst nach der Nische

Bereits seit fünf Jahren produziert und verkauft das Start-Up ihre Grills aus ihrer Zentrale an der Benzenbergstraße. Gegründet wurde es von Nils Wilde und Alexander Luik, die sich als WG-Mitbewohner kennenlernten, Freunde und Geschäftspartner wurden. Zusammen mit Nils’ Schwägerin Julia Wilde und Vater und Namenspatron Otto Wilde wollten die Gründer ein Produkt für eine Nische entwickeln. Es sollte einen Zweck erfüllen, für den es noch keine perfekte Lösung gebe. Durch die gemeinsame Leidenschaft fürs Kochen und Essen lag die Idee nahe, wie sich Nils Wilde erinnert: „Wir haben einen Grill entworfen, der nur auf Steaks spezialisiert ist, die aber perfekt macht.“

Zwei Millionen Euro mit Crowdfunding-Kampagne

Die Grill-Spezialisten horchten bei dem Angebot schnell auf, schenkten der Idee nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch einen Vertrauensvorschuss in Form von Geld. Über die Crowdfunding-Plattform „Kickstarter“ wurden potentielle Kunden um eine Vorfinanzierung ihres Produktes gebeten und 330 000 Euro eingenommen, um das erste Modell herzustellen. Bei der bislang erfolgreichsten Crowdfunding-Kampagne der Firma kamen sogar knapp 4,5 Millionen Euro Budget zusammen - auf der Plattform ist das der größte Erfolg aus Deutschland.

Auch in den alten Medien ließ die Firma von sich hören, sie warb bei der Sendung „Die Höhle der Löwen“ um Investments der Promi-Investoren. Auch wenn kein Deal zustande kamen, war der TV-Auftritt für die Unternehmer eine interessante Erfahrung. Den „Löwen“ war die Forderung zu hoch, doch die Gründer wollten sich nicht unter Wert verkaufen „Die Sendung hat uns angefragt, wir brauchten nicht unbedingt Kapital. Da dachten wir uns, wir zielen auf einen Super-Deal, wenn das nicht klappt, waren wir zumindest im Fernsehen“, blickt Nils Wilde zurück.

Das Gros an Verkäufen macht das Unternehmen ohnehin nicht in Deutschland. Gerade in den USA sind die Barbecue-Experten immer auf der Suche nach den Trends der Grillbranche.

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