Interview : Auktionator über Max-Stern-Bild: „Ich würde auch in Zukunft so entscheiden“
Düsseldorf Frank Hargesheimer im Gespräch darüber, warum er das Gemälde „Seesturm“ von Johannes Hermanus Koekkoek (1778-1851) der Max-Stern-Stiftung schenkt.
Wie ist das Bild „Seesturm“ von Johannes Hermanus Koekkoek in Ihren Besitz gelangt?
Frank Hargesheimer: Wir hatten im September eine Auktion, im Juli hat ein Händler das Gemälde eingeliefert. Es stammte aus einer Sammlung in Bergisch Gladbach. Der Sammler war gestorben, die Erben haben die Sammlung aufgelöst und verkauft. Nach unseren Recherchen ist es sehr wahrscheinlich, dass der verstorbene Sammler das Bild 1937 im Auktionshaus Lempertz ersteigert hat.
Wie haben Sie erfahren, dass das Bild einst Max Stern gehörte?
Hargesheimer: Kurz nachdem es in unserem Katalog für die Auktion erschienen war, meldete sich das Zentralinstitut für Kunstgeschichte aus München und gab uns den Hinweis, dass das Gemälde unter Zwang abgegeben und versteigert worden sein könnte. Dann haben wir mit Willi Korte gesprochen, der das Max Stern Art Restitution Project vertritt. Er hat uns erklärt, dass er die Gemälde, die einst Stern gehörten, gerne zurückführen möchte.
Wie haben Sie darauf reagiert?
Hargesheimer: Wir haben es aus der Auktion genommen, den Einlieferer kontaktiert und ihn für den tatsächlichen Wert des Gemäldes entschädigt. Dann haben wir es als Schenkung an die Max-Stern-Stiftung gegeben.