In Düsseldorfer Altstadt Bewährungsstrafe nach Attacke auf OSD-Kräfte

Düsseldorf · Eine Kontrolle durch OSD-Kräfte in der Altstadt eskalierte, ein Mitarbeiter musste ins Krankenhaus. Der Täter kam vor Gericht und wurde nun verurteilt.

 OSD-Kräfte in der Düsseldorfer Altstadt. (Archiv)

OSD-Kräfte in der Düsseldorfer Altstadt. (Archiv)

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Drei Einsatzkräfte des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) wurden im Mai von einem 51-jährigen Mann beleidigt und verletzt – eine davon so schwer, dass diese stationär in einer Klinik aufgenommen werden musste. Vor dem Amtsgericht Düsseldorf wurde der Täter zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten verurteilt. Zusätzlich muss er 500 Euro an einen karitativen Zweck zahlen. Die Freiheitsstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Ordnungsdezernent Christian Zaum begrüßte das Urteil: „Ich hoffe, dass Urteile wie dieses eine abschreckende Wirkung zeigen.“

Gewalt und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte seien inakzeptabel und würden konsequent zur Anzeige gebracht. Dabei hatte der Fall harmlos begonnen: Eine Fußstreife des OSD hatte Mitte Mai 2022 zwei Personen an der Rheinstraße/Ecke Berger Straße kontrolliert. In diese Kontrolle hatte sich der unbeteiligte 51-Jährige eingemischt, bevor es zu einem Streit mit einer anderen Person kam.

Die Einsatzkräfte versuchten, die Parteien zu trennen. Dabei wurden sie von dem Mann beleidigt. Bei der Aufnahme der Personalien schlug er einer OSD-Einsatzkraft mit der Faust an das Kinn. Der Versuch, ihn zu Boden zu bringen und zu fixieren, wurde massiv von Umstehenden gestört: Ein Kreis von 50 bis 70 Personen hatte sich gebildet, die Einsatzkräfte wurden verbal bedroht und bedrängt.

Menge von 50 bis 70 Personen bedrängte die Einsatzkräfte

Nachdem mehrere Polizeistreifen und weitere OSD-Kräfte zur Verstärkung eingetroffen waren und diese die Situation absicherten, konnte der Mann festgenommen werden. Er leistete dabei heftigen Widerstand. Nach seiner Festnahme sprach er auf der Wache noch Drohungen gegen Polizeibeamte aus.

Ein 31-jähriger Teilnehmer eines Junggesellenabschieds, der mehrfach versuchte, gewaltsam den Sicherungsring zu durchbrechen und eine weitere OSD- sowie eine Einsatzkraft der Polizei angriff, wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen und zur Altstadtwache gebracht.

Zwei OSD-Kräfte mussten nach dem Einsatz per Rettungswagen ins Universitätsklinikum gebracht werden, eine dritte Kraft konnte selbstständig ins Krankenhaus fahren. Einer der Verletzten wurde stationär aufgenommen, auch die beiden anderen waren nicht mehr dienstfähig.

Polizeipräsident Norbert Wesseler sagte damals zu dem Vorfall: „Wenn bei einem Versuch, einen Streit zu schlichten, solche Aggressionen gegen Vertreter unseres Rechtssystems erfolgen, zeigt das die Respektlosigkeit von Teilen der Gesellschaft. Diesem Wandel müssen wir geschlossen entgegentreten.“

Das Amtsgericht Düsseldorf sah die Straftatbestände der Beleidigung, Widerstand mit Körperverletzung sowie Bedrohung als erwiesen an, woraus sich die Gesamtstrafe von sieben Monaten ergab.

(csr)
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