Gegen Mobbing : „Halt Stopp“: Zwei engagierte Frauen sagen Mobbing den Kampf an
Düsseldorf „Mit uns nicht“ lautet der Spruch der neuen Anti-Mobbing-Kampagne. Unterstützung bekommen die Initiatorinnen von betroffenen Prominenten.
Mobbing ist eine belastende Erfahrung. Das weiß die 32-jährige Sina Wolff nur zu gut. Sie wurde in ihrer Schulzeit gemobbt: „Bei mir ging es relativ spät los“, erzählt sie. Ab der achten Klasse wurde sie Opfer von Hänseleien durch ihre Mitschüler. Wolff zog sich zurück, dachte zeitweise sogar an Selbstmord. Das Mobbing eskalierte und sie fand sich mit einer Gehirnprellung im Krankenhaus wieder. Für sie war dies der Punkt, an dem es zu viel war: „Halt Stopp“, sagte sie sich und suchte Hilfe bei Freunden, Eltern und der Schule. „Halt Stopp“, so heißt auch die neue Initiative gegen Mobbing an Schulen. Ins Leben gerufen wurde sie von zwei engagierten Frauen, sie findet Unterstützung durch Prominente aus Film, Sport und Musik. Ursula Strunk von der Karnevalsband Kokolores dichtet der Aktion sogar einen eigenen Song.
Über ein soziales Netzwerk erfuhr Anja Hollstein von einem Mobbing-Fall, ähnlich wie der von Wolf. Sie war so sehr von der Geschichte betroffen, dass sie handeln wollte. „Ich bin selbst Mutter und da macht man sich schon Gedanken.“ Es störe sie, dass niemand ernsthaft über dieses Thema spricht. Im gesamten Bundesland gibt es nur eine einzige Hilfegruppe für Betroffene, wie sie erfuhr.
Glücklicherweise kennt sie Anna Pein. Sie ist Trauma-Fachberaterin — auch für psychische Traumata. Zusammen beschlossen sie, dem Mobbing den Kampf anzusagen. Konkret durch einen Wettbewerb, der nun an 54 weiterführenden Schulen in Düsseldorf geschickt wird.