Umgestaltung in Düsseldorf Diskussion um den Standort des Taxistandes

Düsseldorf · Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss entscheidet am Mittwoch über die Steigerung der Aufenthaltsqualität rund um den Carlsplatz.

 So soll die Südseite des Carlsplatzes gegenüber von Lidl in Zukunft aussehen: mit viel Grün und Platz für Außengastronomie.

So soll die Südseite des Carlsplatzes gegenüber von Lidl in Zukunft aussehen: mit viel Grün und Platz für Außengastronomie.

Foto: Connected Mobility Düsseldorf/CMD

. (gaa) Bei der Umgestaltung des Straßenraums rund um den Carlsplatz ist David Rüdiger von der Connected Mobility Düsseldorf (CMD) derzeit nicht zu beneiden. Um die 300 000-Euro-Förderung vom Land NRW in diesem Jahr nicht zu riskieren und weil der Zeitdruck deswegen groß ist, wird der Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) in seiner Sitzung am Mittwoch der Beschlussvorlage höchstwahrscheinlich zustimmen, doch ganz ohne Diskussionen wird das wohl nicht vonstattengehen. Das machte bereits die anderthalbstündige Anhörung der Bezirksvertretung 1 am Montag deutlich, als die Lokalpolitiker in ihrer Sondersitzung doch einige Fragen zu den Umgestaltungsplänen der Verwaltung und der CMD hatten und es in der Debatte immer wieder um die Verlegung des Taxistandes ging. Rüdiger versuchte schon da zu beruhigen und sagte zum Thema Taxistand: „Wir haben uns wirklich in alle Richtungen den Kopf zerbrochen.“

Wie Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke (Grüne) sagte, werde eine Verlegung des Taxistandes weg von der sonnigen Nordseite des Carlsplatzes, die ohne Taxis mit mehr Platz für die Außengastronomie aufgewertet werden soll, „allgemein begrüßt“. Doch ob der Taxistand – wie in den Plänen dargestellt – entlang der Häuser an der Westseite in Zukunft richtig aufgehoben ist, darauf wollte sich die Bezirksvertretung nicht wirklich festlegen. Es gab auch etwa die Idee, vielleicht die Richtung der Einbahnstraße zu ändern, dann würde sie im Uhrzeigersinn rund um den Carlsplatz verlaufen und der Taxistand könnte auch zur Ostseite verlegt werden (wo sich DM befindet). Dann sei der Taxistand für Altstadtbesucher gut sichtbar und erreichbar, die Autos könnten problemlos davonfahren. Rüdiger lehnte diesen Vorschlag nicht sofort ab, stellte aber klar, dass nicht nur an die Altstadtbesucher bei der Planung gedacht werden dürfe. Man müsse abwägen, denn der Taxistand am Carlsplatz genieße einen breiten Zuspruch, auch von Menschen aus der Carlstadt.

Eine Anregung aus der Bürgerschaft nahm Rüdiger nach der Anhörung der Bezirksvertreter auch noch mit. Eine Anwohnerin sprach sich dagegen aus, dass der Taxistand vor die Häuser an der Westseite des Carlsplatzes kommen soll. Nicht nur aus eigenem Interesse sei dies keine gute Lösung. Besser sei es, wenn die Taxis in Zukunft zwar an der Westseite stünden, aber auf der anderen Straßenseite direkt angrenzend zum Marktplatz und dem Pavillon. Vor allem dort müsse nach Meinung der Anwohnerin etwas passieren, denn zurzeit sei dieser Straßenabschnitt eher ein Tummelplatz für Ratten und in den Abendstunden eine Toilette für Altstadtbesucher. Wenn dort der Taxistand hinkäme, wäre das Problem gelöst – und dass dafür die Radparkplätze auf die Häuserseite verlegt werden, zwischen die Außenflächen der dortigen Gewerbetreibenden, sei vollkommen in Ordnung. Rüdiger wollte über den Vorschlag nachdenken, zumal die ganze Planung für die Umgestaltung des Straßenraums noch nicht endgültig beschlossen und man weiter flexibel sei. Aber was den richtigen Standort für den Taxistand betrifft, sei es nun einmal schwierig. Gespräche für eine für alle zufriedenstellende Lösung würden auch mit der Taxi-Innung geführt, deshalb konnte er eine weitere im Gespräch mit der Anwohnerin entstandene Variante auch sofort ausschließen: die Verlegung des Taxistandes in die Hohe Straße oder die Bilker Straße. Auch wenn die Taxis dann den Carlsplatz nicht mehr umrunden müssten, sei diese Lösung nicht vorstellbar: „Das bekomme ich auch bei der Innung nicht durch“, sagte Rüdiger. Dieser Vorschlag dürfte aber auch in der Politik nicht auf Zustimmung stoßen. Der Taxistand gehöre weiter, so der Tenor der Bezirksvertreter, an den Carlsplatz, damit auch etwa mobilitätseingeschränkte Personen am Marktplatz direkt ein- und aussteigen können.

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