Warnstreik an Uniklinik Düsseldorf Pflegekräfte streiken mit Verdi für bessere Bedingungen

Düsseldorf · Damit folgten sie dem landesweiten Aufruf der Gewerkschaft Verdi. Die Klinik musste planbare Eingriffe verschieben, die Notfallversorgung war aber gesichert.

 Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen, Mitarbeiter der Uniklinik schlossen sich dem Protest an.

Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Warnstreik aufgerufen, Mitarbeiter der Uniklinik schlossen sich dem Protest an.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Mitarbeiter der Uniklinik schlossen sich am Dienstag dem Warnstreik an, zu dem die Gewerkschaft Verdi im Zuge des Tarifstreits aufgerufen hatte. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich mehr als 300 Mitarbeiter, darunter Pflegekräfte, aber auch Beschäftigte in Bereichen wie Küche oder Technik. Sie hielten auf dem Uniklinik-Gelände in Bilk Schilder hoch, auf denen etwa „Zahlt doch mal für eure Pflege“ oder „Money in – Not out“ stand.

Viele Mitarbeiter ärgerten sich über die „Verweigerungstaktik der Arbeitgeber“, darüber, dass sie noch immer kein Angebot vorlegten, sagte eine Verdi-Sprecherin vor Ort. Es sei „skandalös“, dass man den Mitarbeitern, erst recht jetzt in der angespannten Corona-Pandemie, nicht entgegenkomme.

Viele Pflegekräfte arbeiteten schon seit langem am Limit

„Viele von uns sind schon lange am Limit“, sagte eine Pflegerin, „es muss sich jetzt endlich etwas tun. So geht es nicht weiter.“

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um etwa fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen so „tabellenwirksam“ monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen wiederum um 100 Euro steigen. 

Für die Behandlung von Notfallpatientinnen und -patienten hatten die Düsseldorfer Uniklinik und Verdi eine Notdienstvereinbarung ausgehandelt. In anderen Bereichen war der Warnstreik dafür umso deutlicher zu spüren, vor allem in Teilen der Inneren Medizin, wie ein Kliniksprecher mitteilte. Ganze Stationen seien aber nicht geschlossen worden. Allerdings habe man nur 16 von 28 OP-Sälen betreiben können. „Etwa 40 Prozent der ursprünglich geplanten Operationen mussten abgesagt werden“, so der Kliniksprecher. Bereits im Vorfeld hatte die Klinik Behandlungstermine verschoben und die Patientinnen und Patienten informiert. Der Warnstreik traf die Uniklinik, die nicht direkt an den Tarif-Verhandlungen beteiligt ist, in einer ohnehin angespannten Lage. Am Sonntag hatte sich der größte Krankenversorger von der stationären Aufnahme von Intensivpatienten abgemeldet, weil die Kapazitäten erschöpft waren. Am Montag nahm man die Versorgung dann zwar wieder auf, doch die Kapazitäten seien weiter sehr dünn. Die Uniklinik hoffe jetzt „im Interesse der Patientinnen und Patienten auf eine schnelle Einigung mit einem für alle Seiten tragbaren Ergebnis“.

Nach den ganztägigen Streiks am Dienstag an den Unikliniken in Düsseldorf, Essen und Köln sind für heute welche an den Landeseinrichtungen in Bonn und Münster angekündigt.

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