Nach Gewalttaten Die Düsseldorfer Altstadt ist nun eine Waffenverbotszone

Düsseldorf · In der Düsseldorfer Altstadt hat das Land NRW eine Waffenverbotszone eingerichtet. Auch kürzere Messer sind hier dann nicht mehr erlaubt. Der erste Stresstest dürfte die Silvesternacht sein.

 Die neuen Schilder, hier am Rheinufer.

Die neuen Schilder, hier am Rheinufer.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Das Land Nordrhein-Westfalen hat am Dienstag offiziell eine Waffenverbotszone in der Düsseldorfer Altstadt eingerichtet – Innenminister Herbert Reul (CDU) befestigte Schilder, die auf das Verbot hinweisen. „Was wir hier anbringen, ist ein Schutzschild für eines der größten Ausgehviertel in Nordrhein-Westfalen“, sagte Reul.

Die Zone erstreckt sich über die gesamte Altstadt zwischen Heinrich-Heine-Allee und Rheinufer, nördlich bis zur Ratinger, südlich bis zur Benrather Straße. An der Rheinuferpromenade reicht die Zone bis zur Rheinkniebrücke. Das Verbot gilt nun jeden Freitag- und Samstagabend ab 18 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr – sowie vor und an Feiertagen und an Karneval. Zu diesen Zeiten dürfen Altstadt-Besucher dann keine Elektroschocker, Messer mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern, Reizgas und Pfefferspray mit sich führen. Die Polizei kann dort anlasslos kontrollieren, verbotene Waffen einziehen sowie Verstöße sanktionieren – mit Geldbußen von bis zu 10 000 Euro.

„Stresstest“ könnte die Silvesternacht werden

Der erste „Stresstest“ könnte die Silvesternacht werden, schätzt Polizeisprecher Raimund Dockter. Die Verbotszone gilt zwar auch schon an Heiligabend und den Weihnachtsfeiertagen, hier sei erfahrungsgemäß aber nicht viel los. Zum Jahreswechsel aber kämen viele Feiernde in die Altstadt. Gleichzeitig gilt hier dann auch ein Böllerverbot.

Drei Bluttaten in sechs Wochen in der Altstadt hatten die Forderung nach der Waffenverbotszone laut werden lassen. Unter anderem der Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und der Polizeipräsident Norbert Wesseler hatten ein solches Verbot gefordert. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft begrüßt das Waffenverbot an solchen Orten, die durch „häufige Gewalt- und Tumultdelikte – in Verbindung mit erhöhtem Alkoholkonsum – auffällig waren“. Wichtig sei, dass dort nun auch ein Kontrolldruck herrsche und Verstöße sanktioniert werden. „Jedes Verbot läuft ins Leere, wenn es nicht kontrolliert und durchgesetzt wird“, hieß es von der Gewerkschaft.

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