Kirche Vorwürfe gegen Düsseldorfer Stadtdechant - Erzbistum wendet sich mit Brief an Gemeinden

Köln/Düsseldorf · Nach der Beurlaubung des Düsseldorfer Stadtdechanten wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung hat sich das Erzbistum in einem Brief an die Gemeinden gewandt. Die Erklärung soll auch in Schaukästen zu sehen sein.

 Ulrich Hennes ist beurlaubt worden.

Ulrich Hennes ist beurlaubt worden.

Foto: David Young

Nach der Beurlaubung des hohen katholischen Geistlichen Ulrich Hennes in Düsseldorf wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung hat sich das Erzbistum Köln in einem Brief an die Gemeinden gewandt. „Dieser Vorgang ist für viele sicher eine erschütternde und belastende Nachricht“, schrieb der Leiter der Abteilung Seelsorge-Personal, Pfarrer Mike Kolb. „Verunsicherung und ein tief greifender Vertrauensverlust sind die bleibenden Spuren.“ Zunächst aber müsse die unabhängige Überprüfung und das Ergebnis des Verfahrens abgewartet werden. Die Erklärung des Erzbistums sollte am Samstag in den Schaukästen der Altstadtkirchen ausgehängt und am Wochenende in den Messen verlesen werden.

Gegen den Düsseldorfer Stadtdechanten, der der Repräsentant der katholischen Kirche in der Stadt ist, war der Vorwurf der sexuellen Belästigung eines erwachsenen Praktikanten erhoben worden. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki beurlaubte den Geistlichen bis auf Weiteres von allen Ämtern. Der Stadtdechant bestreitet den Vorwurf. Der Fall soll sich im Jahr 2012 ereignet haben. Der Hinweis darauf war erst vor kurzem eingegangen.

Das Erzbistum leitete den Hinweis an die Staatsanwaltschaft weiter und eröffnete unabhängig davon ein innerkirchliches Verfahren. „Wir dulden keinerlei Form von sexualisierten Übergriffen und gehen entsprechenden Hinweisen und Verdachtsfällen konsequent nach“, hatte Woelki erklärt.

(dpa)
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