NRW Fußball-EM in der Altstadt mit Torjubel und Polizeieinsätzen

Düsseldorf · Viele Fußballfans zog es zum Public Viewing in die Altstadt. Die Polizei hatte wieder viel zu tun.

 Auch an den Kasematten sahen sich viele Menschen das EM-Spiel Deutschland gegen Portugal an.

Auch an den Kasematten sahen sich viele Menschen das EM-Spiel Deutschland gegen Portugal an.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Am Samstagabend war die Altstadt im Bann der Fußball-Europameisterschaft. Als auf der linken Seite Thomas Müller vom Eck des 16er-Raumes quer auf Joshua Kimmich flankte, machten die Gäste im Brauhaus Schlüssel große Augen.

 Das Sevens an der Kö bot einen Expertentalk mit David Odonkor (l.) und Sebastian Messerschmidt.

Das Sevens an der Kö bot einen Expertentalk mit David Odonkor (l.) und Sebastian Messerschmidt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Als Kimmich von der Toraus-Linie scharf und flach nach innen passte, starrten alle gebannt auf den Bildschirm. Und als der Portugiese Gueirrero den Ball im eigenen Netz versenkte, war der Jubel groß. Nach dem 0:1 Rückstand hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das Europameisterschafts-Gruppenspiel gegen den amtierenden Europameister Portugal in München noch vor der Halbzeitpause gedreht.

Top-Stimmung herrschte im Biergarten des Schlüssel inmitten des Altstadt-Partyzentrums Bolker Straße. Im Amüsierviertel war nahezu alles auf Fußball eingestellt. Kaum eine Kneipe, ein Café, ein Lokal, in dem kein Fernsehbildschirm aufgestellt war. Den Vogel schoss dabei das Schlösser Quartier Bohème an der Ratinger Straße ab. Der Gastronom hatte für Stadionatmosphäre gesorgt, Sitzplätze in Tribünenform angelegt und gleich sechs Bildschirme auf weniger als 40 Metern Fassadenlänge installiert. „Mit ein bisschen Fantasie kommt man sich wirklich vor wie im Stadion“, meinte ein Fan. Das emotionale Wechselbad, durch das die Nationalmannschaft ihre Fans schickte, mit einem aberkannten Abseitstor, dem Rückstand, dem Ausgleich und der Führung noch vor der Pause, machte viele Fans völlig fertig. Bei der ersten Führung der Deutschen brach es dann aus vielen heraus. Sie sprangen vom Platz auf und brüllten ihre Freude lauthals heraus. Am Ende siegten die Deutschen mit 4:2.

Zuvor hatte es außerdem im Sevens an der Königsallee eine besondere Aktion zur Europameisterschaft gegeben: Fußball-Star David Odonkor kam zum Expertentalk, danach konnten Passanten ihre eigenen Fußball-Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Die Polizei hatte sich laut eigenen Angaben angesichts der warmen Temperaturen und des Deutschlandspiels entsprechend auf das Wochenende eingestellt. Von vielen und intensiven Einsätzen berichtet eine Sprecherin. „Es war fast so wie vor Corona.“

Weil die Beamten frühzeitig eingeschritten seien, sei das Wochenende glimpflich abgelaufen. Die Bilanz: Von Samstag auf Sonntag gab es 13 Strafanzeigen, vier wegen Körperverletzung. 53 Platzverweise wurden ausgesprochen. Auch der Freitag war für die Polizei herausfordernd: Zehn Anzeigen – sechs wegen Körperverletzung – und 26 Platzverweise beschäftigten die Ordnungshüter.

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