Kitas werden seit 10 Wochen bestreikt UKD: Kita-Notbetreuung ist am Limit

Düsseldorf · Seit zehn Wochen werden die Betriebskitas bestreikt. Wie das UKD auf einen offenen Brief verzweifelter Kita-Eltern reagiert.

 Eltern und Kinder der Betriebskitas sind enttäuscht, dass seit Mai nur noch sehr eingeschränkt eine Betreuung stattfindet.

Eltern und Kinder der Betriebskitas sind enttäuscht, dass seit Mai nur noch sehr eingeschränkt eine Betreuung stattfindet.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(semi) Bei vielen Eltern, deren Kinder in den Kitas Blaubär und Waldhäuschen des Düsseldorfer Uniklinikums (UKD) betreut werden, liegen die Nerven blank. Seit zehn Wochen streiken die Erzieher für bessere Arbeitsbedingungen, wie auch Tarifbeschäftigte in anderen UKD-Bereichen. Viele Eltern sind erschöpft, wissen nicht mehr, wie sie Beruf und Familie in Einklang bringen sollen, zumal sie vermehrt nicht (mehr) im Homeoffice arbeiten können und für ihre Kinder selten einen Platz in der Notbetreuungsgruppe erhalten.

Deshalb haben sie einen offenen Brief verfasst. Darin schildern sie, adressiert an das UKD sowie die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden adressieren, schildern sie, wie es ihnen und ihren Kindern damit geht und welche Hilfe sie sich wünschen. „Diese Situation löst bei vielen Kindern Unsicherheit, Ängste und Trauer aus“, heißt es etwa darin. Bis zum Streikende solle „eine sofortige und deutliche Erweiterung der Notbetreuungsplätze“ erfolgen sowie lösungsorientierte Gespräche zwischen Arbeitgebern und -nehmern geführt werden.

In einem Brief hat das UKD den Eltern geantwortet. Darin wird mitgeteilt, dass man die Auswirkungen des Streiks auf die Kinder und Eltern „zutiefst bedauert“ und die „formulierten Wünsche uneingeschränkt unterstützt“. In den Verhandlungen mit Verdi fordert das UKD demnach immer wieder die Unterbrechung des Streiks oder hilfsweise eine Reduktion der Maßnahmen während der laufenden Verhandlungen. Bisher erfolglos.

Auf Anfrage teilt das UKD zudem mit, dass man – auch erfolglos – dabei war, die Kita-Betreuung in die Notdienstvereinbarung mit Verdi aufzunehmen. Zur Kritik von Eltern, dass nicht transparent sei, wer einen Platz in der Notbetreuung erhält, heißt es, dass Alleinerziehende Vorrang haben, aber auch Beschäftigte, die in Bereichen arbeiten, die über die Notdienstvereinbarung geregelt sind (etwa Notaufnahme). Und noch eine schlechte Nachricht für Eltern: Mehr Notbetreuungsplätze sind nicht geplant – wegen Personalmangels.

Verdi seinerseits verweist wiederum darauf, dass die Arbeitgeber noch kein Angebot für die Erzieher gemacht haben. Die Situation in den beiden Kitas habe sich auch durch Krankheitsfälle und Kündigungen verschärft.

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