Vermessungsprofis in Düsseldorf : Sie kontrollieren die Stadtbahn zum Flughafen
Düsseldorf Die neue Stadtbahn zum Düsseldorfer Flughafen soll 2025 in Betrieb gehen. Damit es mit dem Bau klappt, kontrollieren regelmäßig Vermesser der Stadt die Baustelle.
Es ist besser, wenn die U-Bahn nicht an der Wand entlangschrammt. Ebenso wichtig ist es, dass sich zwischen Bahn und Bahnsteig nur ein schmaler Spalt befindet – das ist für Rollatorfahrer ebenso relevant wie für Kinder, die mit ihren kleinen Füßen nicht ins Leere treten sollten. Damit so exakt gebaut wird und beim Bau selbst keine Gefährdung für andere Bauwerke entsteht, gibt es Vermessungstechniker und -ingenieure. Ohne sie käme vieles in der Baustadt Düsseldorf nicht voran, weswegen am 13. Juni bei einem großen Erlebnistag im Rheinpark Schüler aus ganz NRW Tricks und Kniffe der Geodäsie (Vermessung) kennenlernen können.
Joachim Nitsche arbeitet beim Vermessungs- und Katasteramt der Stadt und hat schon den exakten Verlauf der Wehrhahnlinie mit sichergestellt. Bei diesem Mammutwerk haben sich viele Düsseldorfer gefragt: Wie ist es den Bauleuten nur gelungen, dass die riesige Schildvortriebsmaschine auf dem Weg von Bilk in die City exakt den U-Bahnhof an der Heinrich-Allee angesteuert hat – und nicht etwa am Bolker Stern aufgetaucht ist? Tatsächlich legen die Vermessungsingenieure in einem solchen Fall den richtigen Weg durch Orientierungen an Messpunkten nach hinten und nach oben fest. „Wir hangeln uns dann Stück für Stück für Stücke nach vorne“, sagt Nitsche. Geringe Toleranzen sind möglich, größere Abweichungen müssen gleich korrigiert werden – siehe Bahnsteigkante.
Veränderungen fallen beim geometrischen Bild gleich auf
Das Beispiel Wehrhahnlinie zeigt auch eine andere wichtige Aufgabe dieser Spezialisten. Die U-Bahn-Baustelle unterquerte den Kaufhof an der Kö. Das Erdreich wurde vereist, aber sowohl unter- als auch oberirdisch gab es Hunderte von Messpunkten, auch am Baudenkmal Kaufhof. Diese Prismen wurden von sogenannten Tachymetern immer wieder angesteuert. Diese Geräte können vertikal, horizontal und schräg Strecken messen. Da sie gleichzeitig Punkte ansteuerten, die weit genug von der Baustelle entfernt sind und unbeweglich waren, fielen Veränderungen im immer wieder neu erzeugten geometrischen Bild gleich auf. Selbst Millimeter-Bewegungen am Kaufhof wurden registriert.