Pandemie Coronavirus: Stadt Düsseldorf testet jetzt auch in einer Drive-in-Station

Düsseldorf · In Düsseldorf gibt es nun auch einen Drive-In-Test für Corona-Verdachtsfälle. Pro Tag sollen mehr als 100 Abstriche möglich sein. Die CDU fordert mehr Diagnosezentren.

 Für den Abstrich per Wattestäbchen müssen die Getesteten nicht aussteigen.

Für den Abstrich per Wattestäbchen müssen die Getesteten nicht aussteigen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Seit Dienstagmorgen sind in Düsseldorf Corona-Tests in einer Drive-In-Station möglich. Um 9 Uhr nahm das neue Diagnose-Center an der Halle an der Siegburger Straße seinen Betrieb auf, wie die Stadt mitteilt.  Das Angebot richtet sich  ausschließlich an Beschäftige in der kritischen Infrastruktur, also aus Sektoren wie zum Beispiel Medizin, Kita und Schule, staatliche Verwaltung, Versorung mit Wasser und Energie.

 Wie in einer Arztpraxis erfolgt auch an der Drive-in-Station an der Siegburger Straße zunächst die Anmeldung. Voraussetzung dafür ist ein über die Corona-Hotline vergebener Termin.

Wie in einer Arztpraxis erfolgt auch an der Drive-in-Station an der Siegburger Straße zunächst die Anmeldung. Voraussetzung dafür ist ein über die Corona-Hotline vergebener Termin.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

„Das Prinzip gleicht dem eines Drive-in-Schnellstrestaurants. Personen, die über die städtische Hotline einen Termin bekommen haben, fahren mit ihren Fahrzeugen den Parkplatz vor der Veranstaltungshalle an der Siegburger Straße 15 an“, erklärt Thomas Hußmann von der Feuerwehr Düsseldorf. Kurz nach der Zufahrt zum Parkplatz erfolgt die Anmeldung bei einem Mitarbeiter des Centers. Er überprüft die Personalien und die Terminvergabe. Ein hinter den Scheibenwischer geklemmtes Schild zeigt die Fahrspur an, auf die sich der Pkw einzuordnen hat. Den Abstrich nimmt dann laut Stadt „entsprechend eingewiesenes und geschultes Personal“ im Diagnosezelt vor, ohne dass der Getestete austeigen muss. Konkret handele es sich bei den vor Ort eingesetzten Menschen unter anderem um Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der Feuerwehr, des Sportamtes, des Schulverwaltungsamtes, der Bädergesellschaft und der Firma Special Security Services.

 Im zweiten Schritt wird eine Fahrspur zugewiesen, zu erkennen an der Nummer hinterm Scheibenwischer.

Im zweiten Schritt wird eine Fahrspur zugewiesen, zu erkennen an der Nummer hinterm Scheibenwischer.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

„Die temporäre Station ist eine gute Ergänzung zum bestehenden Testzentrum an der Witzelstraße. Damit haben wir die Möglichkeit, die Kollegen zu entlasten und mehr Tests in kürzerer Zeit durchzuführen“, sagt David von der Lieth, Leiter der Feuerwehr Düsseldorf. Die Organisation  lag bei der städtischen Veranstaltungstochtergesellschaft und Hallenbetreiberin D.Live.

 Im Zelt selbst werden dann die Abstriche in mehreren Kabinen genomen.

Im Zelt selbst werden dann die Abstriche in mehreren Kabinen genomen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Die Stadt betont, dass nur getestet wird, wer vorher einen Termin bekommen hat. Einen solchen gibt es ausschließlich über die „Corona-Hotline“ (0211/899 6090) – und auch nur dann, wenn Voraussetzungen wie entsprechende Symptomatik und Beschäftigunsverhältnis gegeben sind. Die Mitarbeiter gehen am Telefon nach einem festgelegten Fragenkatalog vor.

 Nun weist ein Schild den Weg zum eigentlichen Diagnose-Zentrum in einem Großzelt.

Nun weist ein Schild den Weg zum eigentlichen Diagnose-Zentrum in einem Großzelt.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

Getestet wird in der Zeit von 9 bis 16 Uhr. Die Stadt geht davon aus, dass jeder Testvorgang insgesamt zehn Minuten dauern wird. Hochgerechnet hieße das: Pro Stunde können auf einer Spur sechs und somit auf allen drei Spuren 18 Pkw abgearbeitet werden. An einem Tag sind dort also 126 Tests möglich, was in etwa den Möglichkeiten des bestehenden Diagnosezentums in Bilk entspricht. Das Ergebnis soll jeweils 24 bis 36 Stunden später vorliegen.

Der CDU sind diese Kapazitäten nicht ausreichend. Die Ratsfraktion fordert zwei weitere städtische Diagnosezentren. Ratsherr Andreas-Paul Stieber, Vorsitzender im Gesundheitsausschuss: „Als Standorte schlagen wir den Düsseldorfer Norden und das Linksrheinische vor.“ So sollen Arztpraxen und Krankenhäuser entlastet werden. „Wir legen Wert darauf, dass das Stadtgebiet optimal abgedeckt ist. Wegen der Einschränkungen im Bus- und Bahnverkehr müssen die Zentren nah bei den Menschen und gut erreichbar sein.“

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