Wegen Stichwahl in der Türkei Staus vor dem türkischen Konsulat in Düsseldorf

Düsseldorf · Die Anwohner in Heerdt müssen das Verkehrschaos am Mittwoch ein letztes Mal hinnehmen.

Am türkischen Konsulat in Heerdt hängt eine riesige Flagge.

Am türkischen Konsulat in Heerdt hängt eine riesige Flagge.

Foto: Hendrik Gaasterland

(gaa) Viele kommen aus dem Ruhrgebiet, ein Düsseldorfer Kennzeichen ist nicht allzu oft zu sehen. Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos auf der Willstätterstraße und alle haben dasselbe Ziel: das türkische Konsulat. Dort können seit Samstag (20. Mai) Tausende Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft ihre Stimme für die Stichwahl um die Präsidentschaft in der Türkei abgeben. Erst stehen sie in ihren Autos im Stau, wenn der Andrang zu groß ist, bilden sich meist ab dem Nachmittag auch vor dem Eingangstor Warteschlangen.

Am Mittwoch (24. Mai) haben die in Deutschland lebenden Türken die letzte Chance, ihr Kreuzchen entweder für Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan oder für Herausforderer Kemal Kilicdaroglu zu machen. Dann schließen die Wahlbüros und dann sollte für die Anwohner in Heerdt auch das Verkehrschaos rund um das Konsulat zu Ende sein, unter dem sie nicht nur bei der Stichwahl, sondern auch in der ersten Wahlrunde leiden mussten.

Anwohner hätten sich teilweise ausweisen müssen, um mit dem Auto in die eigene Garage fahren zu dürfen, wird berichtet. Rund 500 000 Menschen waren in NRW dazu aufgerufen, ein zweites Mal abzustimmen. Auch in anderen Städten kam es deswegen zu Staus.

Während der Wahlphase versuchte die Polizei den Verkehr in Heerdt zu regeln und machte vor dem Konsulat aus der Willstätterstraße eine Einbahnstraße. Zu besonderen Vorkommnissen soll es nicht gekommen sein, teilte ein Polizeisprecher mit. Das neue Parkhaus an der Marlene-Dietrich-Straße dürfte wohl bisher nicht häufiger benutzt worden sein als in den vergangenen Wahl-Wochen.

Und wer wird das Rennen bei der Stichwahl machen? In der ersten Wahlrunde haben in Düsseldorf mehr als 70 Prozent für Erdogan gestimmt. Vor dem Konsulat sagt ein Kilicdaroglu-Wähler: „Es wird Zeit für einen Neuen. Aber Erdogan wird gewinnen.“ Auf der anderen Straßenseite posieren derweil vor dem Konsulat vier Frauen unter der riesigen Türkei-Flagge, eine zeigt den „Rabia-Gruß“ – das Symbol der islamistischen Muslimbrüder, das Erdogan zugeordnet wird.

(gaa)
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