Verkehr Die kleineren Umweltspuren bleiben bis Mitte September

Düsseldorf · Knappe Mehrheit stimmt im Verkehrsausschuss für die Test-Verlängerung an Merowinger- und Prinz-Georg-Straße. Nehmen die Autofahrer Ausweichrouten?

 Auf der Merowinger Straße wurde im April 2019 die erste Umweltspur in Düsseldorf eingerichtet.

Auf der Merowinger Straße wurde im April 2019 die erste Umweltspur in Düsseldorf eingerichtet.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die ersten beiden kleineren Umweltspuren an Merowinger- und Prinz-Georg-Straße bleiben bis zum 16. September in Kraft. Der Verkehrsausschuss beschloss mit den Stimmen von SPD, Grünen, Linke und Freien Wählern, den Verkehrsversuch bis dahin zu verlängern. Regulär hätte er nach einem Jahr bereits Mitte April beendet werden sollen.

Erste Zwischenerhebungen ergaben, dass sich die Luftwerte an den beiden Umweltspuren im Vergleich zum Zustand vor ihrer Einrichtung verbessert haben. Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke begründet die Verlängerung vor allem mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Denn ab Mitte März suspendierte die Stadt sieben Wochen lang alle drei Umweltspuren, weil man wegen der Ansteckungsgefahr ausnahmsweise lieber den Individual- als den Bus-und-Bahn-Verkehr fördern wollte. In dieser Zeit fanden auch keine Messungen statt, insofern lägen jetzt noch keine validen Endergebnisse für die Umweltspuren vor.

CDU und FDP folgten dieser Lesart nicht. Andreas Hartnigk (CDU) sagte, man hätte durchaus im April evaluieren und den Versuch dann beenden können. Rainer Matheisen (FDP) meinte, man könne den Versuch nicht beliebig verlängern und etwa  im Falle einer zweiten Coronawelle noch einmal ein halbes Jahr draufschlagen.

Norbert Czerwinski (Grüne) nannte die Argumente unglaubwürdig, die Verlängerung diene vielmehr der Wahrheitsfindung: „Die Verwaltung hätte auch im April einfach sagen können: Die Werte haben sich verbessert, die Umweltspuren haben sich bewährt, Punkt. Dann hätten CDU und FDP aber erst recht ein Faß aufgemacht und alle Verbesserungen auf Corona geschoben.“ Matthias Herz (SPD) sagte: „Die Umweltspuren auf halber Teststrecke abzuwürgen, wäre völlig sinnlos gewesen.“

Matheisen wiederum kritisierte, dass viele Autofahrer Alternativrouten nähmen und so in Wohnstraßen die Luft verpesteten. Geprüft hat die Stadt das an der Volmerswerther Straße als Ausweichstrecke für die Merowinger Straße. Doch auch da blieb der Wert mit 32 Mikrogramm pro Kubikmeter klar unter der kritischen Grenze von 40 μg.

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