Einblicke in Landessprache und Küche Düsseldorf feierte das erste Thai Kultur Festival

Düsseldorf · Beim ersten Thai-Kultur-Festival konnten Besucher einen Einblick in die Tradition und Lebensweise des asiatischen Landes gewinnen.

 Auch die Kinder der Koh-Kai-Thaisprachschule traten beim Kulturfestival in Düsseldorf auf.

Auch die Kinder der Koh-Kai-Thaisprachschule traten beim Kulturfestival in Düsseldorf auf.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Trommler schlägt erst langsam, wird immer schneller und verfällt darauf in einen steten Rhythmus. Er leitet die Muay-Thai-Vorstellung beim ersten Düsseldorfer Thai Kultur Festival ein. Dann betreten die Kämpfer die Bühne. Statt sich jedoch sofort in den Kampf zu stürzen, umkreisen sich die Kampfsportler erst einmal. Es wirkt, als ob sie einer Choreografie folgen. Muay Thai ist mehr als thailändisches Boxen. Es wird begleitet von Ritualen, wie der Ehrung für den Lehrmeister.

Der Europaplatz am Messegelände ist gut gefüllt. Viele sind gekommen, um an diesem Wochenende ein Stück thailändischer Kultur zu erleben und sich vielleicht ein wenig wie im Urlaub zu fühlen. „Für mich ist es ein Traum, hier die Herzlichkeit, die Kultur und das Essen der Thais präsentieren zu können. Vielleicht lassen sich dadurch einige Menschen inspirieren, nach Thailand zu fahren“, so Veranstalter Rainer Kretschmann.

Die Organisatoren haben ein großes Bühnenprogramm aufgefahren. Rund um die Uhr gibt es Live-Musik. Tanzgruppen demonstrieren die unterschiedlichen Tanzstile des Landes. Und die Schüler der Koh-Kai-Thaisprachschule Düsseldorf singen und tanzen zusammen mit den Zuschauern. Schwertkämpfer lassen nicht nur ihre Schwerter rasseln, sie sind auch beliebtes Fotomotiv.

80 Stände sollen die gesamte
Thai-Küche abdecken

Am Sonntag beginnt der Tag mit einer bis in den Nachmittag andauernden Kerzenprozession. Diese buddhistische Kerzenzeremonie ist in Thailand ein lange Tradition. Ende Juli beginnt die buddhistische Fastenzeit. Den Mönchen werden zu diesem Anlass Kerzen als Lichtquellen für ihre Studien gebracht. Auch Almosen werden den Geistlichen von den Gläubigen übergeben. Die Prozession ist stets laut und fröhlich. Begleitet wird das Ritual in Düsseldorf von einem kulturellen Fest. An den Ständen gibt es thailändisches Obst und Gemüse, Kleidung, Schmuck, Dekoartikel und Pflanzen zu kaufen. Gestresste Besucher sind spätestens nach einer traditionellen Massage wieder locker.

Auf dem großen Parkplatz stehen über 80 Verkaufsstände, die die gesamte thailändische Küche abdecken sollen. „Die Gerichte sind schon ein wenig an den deutschen Gaumen angepasst, nicht ganz so scharf wie in Thailand. Aber die traditionellen Gerichte sind da“, findet Jörn Lochstampfer, der für das Fest extra aus dem Sauerland angereist ist. Ihm gefalle die Veranstaltung sehr, denn die Stimmung sei gut und es gebe schöne Vorführungen. „Für Menschen, die noch nicht so viele Berührungspunkte mit der Kultur haben, ist das eine tolle Gelegenheit, sie kennenzulernen“, findet der Sauerländer.

So ein richtiges Gefühl will bei Siegfried Müller aus Korschenbroich noch nicht aufkommen. Weil er seit 27 Jahren zweimal im Jahr nach Thailand fahre, fühle er sich schon selbst wie ein Thailänder und manches fehle ihm hier einfach. „Die Landschaft, die Sonne und die Luftfeuchtigkeit stimmen eben nicht. Aber das kann man natürlich auch nicht ändern“, sagt er. Wenn das Fest nächstes Jahr wieder stattfinden solle, würde er aber auf jeden Fall wiederkommen. Es sei eine schöne Gelegenheit, zwischen den Reisen ein wenig thailändische Kultur zu erleben.

Kretschmann ist sehr zufrieden mit dem zweitägigen Thai Kultur Festival. „Ich schätze, dass wir pro Tag 3000 Gäste haben“, sagt er. Sein Wunsch ist es, einen Thai Kultur Verein in Düsseldorf zu gründen. „Mit einer Community kann man so eine Veranstaltung auch besser stemmen“, so Kretschmann.

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