Gastro-Test im Alfreds am Zoopark Schlemmereien im ehemaligen Zoo-Pavillon

Düsseltal · Im Sommer zog das „Alfreds“ in den Zoo-Pavillon, der eine bewegte Geschichte hat. Die reduzierte Speisekarte überzeugt.

Nadine Blumhoff und Pascal Isimat-Mirin.

Nadine Blumhoff und Pascal Isimat-Mirin.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Es ist ein Gebäude mit langer Geschichte: Als Düsseldorf noch einen Zoo hatte, war der kleine Pavillon Teil des Eingangsbereiches; nach dem Krieg und der Zerstörung des Zoos stand er immer wieder leer. 2006 dann zog ein Café mit Hörfunkstudio ein, doch nach 15 Jahren war Schluss. Der alte Eigentümer zog um und nahm den Namen „Zoo-Pavillon“ mit. Danach stand die städtische Immobilie fast ein Jahr lang her, doch seit dem Sommer herrscht hier wieder Leben. Pascal Isimat-Mirin und Nadine Blumenhoff haben das sanierte Gebäude von der Stadt gepachtet und neu gestaltet. Alfreds heißt ihr Lokal, nach dem Zoologen und Schriftsteller Alfred Brehm.

Das Konzept

Das Alfreds will sowohl die Besucher des Zooparks abholen, die lange auf eine Gastronomie verzichten mussten, als auch klassisches Restaurant sein. Deshalb hat das Lokal jeden Tag ab 9 Uhr geöffnet, dienstags und mittwochs ist allerdings schon am Nachmittag Schluss. Es gibt verschiedene Frühstücksvariationen und für danach von allem ein bisschen: warme und kalte Speisen, hausgemachten Kuchen von der Konditorin im Team und Kaffee, Longdrinks und Spritz-Getränke. Die Eier kommen vom Schloss Eller, der Kaffee von der Düsseldorfer Rösterei Schvarz. Das alles wird in gemütlichem Ambiente mit grün-gefliester Theke und Holzboden drinnen oder bei schönem Wetter draußen auf der Terrasse serviert. 50 Plätze sind es derzeit im Innenraum, draußen 30 – langfristig könnten es aber bis zu 100 werden.

Die Karte

Eine kulinarische Verortung hat das Lokal nicht, die Karte ist also bunt gemischt – und ziemlich klein. Bei einem Besuch haben wir das allerdings überhaupt nicht als Nachteil empfunden, im Gegenteil: Wir konnten uns trotzdem nicht entscheiden, so vieles hat uns angesprochen. Außerdem sprechen kleinere Karten ja auch nicht selten für eine gute Qualität der Speisen – so auch hier. Beim Frühstück gibt’s die größte Auswahl mit verschiedenen belegten Broten (unter anderem mit Lachs, Schinken oder Avocado, ab 8,90 Euro), Rührei-Variationen, zum Beispiel mit Speck (ab 4,20 Euro), Kokosjoghurt mit Obst, Nüssen und Ahornsirup (5, 20 Euro) sowie ein klassisches (mit Brötchen, Croissant, Rührei und Aufschnitt, 12,90 Euro) und ein süßes Frühstück (mit Croissant, Marmelade und Joghurt, 6,90 Euro).

Mittags und abends stehen dann fünf Kleinigkeiten wie Trüffelfritten mit Parmesan (5,50 Euro) oder gegrillte Rotgarnelen (9,50 Euro) auf der Karte, dazu gibt es die Kategorien „Für den Körper“ und „Für die Seele“ mit fünf bzw. vier Gerichten, darunter Tomatensuppe (5,50 Euro), eine gesunde Schüssel mit Wildreis, Mango-Chutney und Gemüse (11,50 Euro), geschmorte Bäckchen vom Duroc-Schwein (23,90 Euro) und Spaghetti Carbonara (12,50 Euro). Zum Nachtisch gibt’s Eis von Roberto Ghirloni (3,90 Euro). Die Preise sind völlig in Ordnung, ein Abend zu zweit schlug bei uns inklusive Getränken mit knapp 60 Euro zu Buche, lediglich die Garnelen und die Schweinebäckchen stechen – wenig überraschend und absolut angemessen – etwas heraus.

So schmeckt’s

Wir waren abends da, konnten das Frühstück also nicht probieren. Sowohl die hausgemacht eingelegten Oliven (4,90 Euro) als auch das Brot mit drei selbstgemachten Dips (4,50 Euro) zur Vorspeise waren lecker und nicht zu klein. Zum Hauptgang haben wir uns dann für die Spaghetti Carbonara und die gesunde Schüssel entschieden, beides kam sehr hübsch angerichtet und schnell – und schmeckte. Die Carbonara sehr italienisch ohne Sahne, dafür mit viel Parmesan, die gesunde Schüssel nicht zu überladen und frisch. Dazu haben wir die hausgemachte Limo mit Mango und Minze (4,90 Euro) probiert – auch die geschmacklich sehr gut, wenn auch für manchen vielleicht mit etwas zu wenig Kohlensäure. Das kann den wirklich guten Gesamteindruck aber nicht trüben. Zum Nachtisch gab’s nur noch eine Sorte Eis, wir haben uns stattdessen für ein Stück Rüblitorte entschieden, das spontan angeboten wurde – eine gute Entscheidung.

Der Service

Dass das Team noch nicht ganz so lange zusammenarbeitet, merkt man nicht. Die Mitarbeiter (an diesem Abend ausschließlich männlich) waren flott und freundlich, man sitzt nie lange, ohne dass nachgefragt wird, ob alles in Ordnung ist – was aber keineswegs aufdringlich wirkt.

Das bringt die Zukunft

Eine andere Karte: Die Inhaber haben sich vorgenommen, saisonal zu arbeiten – für den Herbst/ Winter wird bereits an einer neuen Speisenfolge gearbeitet. Unter anderem sollen sich darin dann andere Gemüse- und Obstsorten finden.

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