Christopher Street Day Am Wochenende steht Düsseldorf im Zeichen des Regenbogens

Düsseldorf · Tausende Lesben, Schwule und Transsexuelle werden den 13. Düsseldorfer Christopher Street Day (CSD) feiern.

 Kalle Wahle (rechts, mit OB Thomas Geisel) beim CSD. 

Kalle Wahle (rechts, mit OB Thomas Geisel) beim CSD. 

Foto: Melanie Zanin

Der CSD feiert in diesem Jahr international seinen 50. Geburtstag. Er erinnert an den Aufstand von Homosexuellen gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street. Am 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien, Misshandlungen und Willkür der Polizei in Kneipen mit trans- und homosexuellem Publikum. Gegen diese andauernden Kontrollen wehrte es sich.

Ein Motto gibt es beim CSD (Freitag bis Sonntag) in diesem Jahr nicht. Und das hat einen simplen Grund. „Es gibt einfach zu viele Themen, über die wir reden müssen. Es geht um das Transsexuellengesetz oder auch darum, dass man in einigen Ländern noch am Galgen landet, wenn man schwul ist. Deshalb wollen wir uns nicht an einem Punkt festbeißen“, sagt Organisator Kalle Wahle. „Homo- und Transphobie im Sport, auf den Schulhöfen, am Arbeitsplatz und leider auch vermehrt bei einzelnen Politikern sind immer wieder Anlass genug, um darüber zu reden.“

 Von Beginn an ist Wahle dabei, seit zehn Jahren hauptverantwortlich. In diesem Jahr allerdings unter erschwerten Bedingungen. Erst am Montag ist er wegen einer Lungenentzündung aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er die vergangenen zwei Wochen verbracht hat. „Ich musste halt viel abgeben und habe unglaublich viele Mails aus dem EVK geschrieben. Aber mein Team hat super funktioniert. Das stimmt mich auch für die Zukunft optimistisch, dass ich nicht mehr alles alleine machen muss, weil wir nun organisatorisch viel besser aufgestellt sind.“

In den Talkrunden geht es um sehr ernste Themen

Los geht es am Freitag um 17.30 Uhr in der Neanderkirche an der Bolkerstraße 36 mit einem ökumenischen Gottesdienst. „Wir haben neben Gästen aus unseren Partnerstädten Moskau, Reading, und Chemnitz auch eine Frauen-Gruppe aus Namibia zu Gast, die von der Frauenberatungsstelle Düsseldorf betreut werden“, erklärt Wahle.

In den Talkrunden (Samstag ab 17, Sonntag ab 16 Uhr) auf der Bühne auf dem Johannes-Rau-Platz geht es unter anderem um das Thema „Schwul und Flüchtling“. „Für die Männer ist es oft ein großes Problem, wenn sie sich in den Flüchtlingsheimen outen. Wir zeigen auf, wo und wie sie Hilfe bekommen“, sagt Wahle. Außerdem geht es um das Thema „Schwul sein im Alter“. Um Ausgrenzung und Vereinsamung im Alter. Wo kann man als älterer schwuler Mann hingehen. Ein Thema wird auch sein, was das Erstarken der Rechtspopulisten bei der Europawahl für die Schwulen und Lesben bedeutet. Dazu wurden auch Politiker wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Andreas Rimkus (SPD) eingeladen.

Neben den ernsten Themen geht es natürlich auch um Spaß und Unterhaltung. Am Freitag steht nach dem Start des Festes gegen 19 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz gegen 20.30 Uhr Max Weyers auf der Bühne. Viele kennen ihn als das Gesicht der KG Regenbogen. „Meine persönlichen Highlights sind am Samstag um 19.30 Uhr Jasmin Suchan und eine Stunde später Access Ikarus. Am Sonntag freue ich mich vor allem auf Ikenna um 18 Uhr, die Songs von Whitney Houston singt“, meint Wahle.

Die Demo startet übrigens am Samstag um 14 Uhr durch die Stadt. Nach Ende des Bühnenprogramms am Abend geht es zur Party ins Zakk, ab 22 Uhr, Tickets im Vorverkauf zehn, an der Abendkasse 15 Euro.

Die Bühnenprogramme laufen an allen drei Tagen nachmittags bis abends. Mehr Infos zum Programm mit Uhrzeiten gibt es im Internet:

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