Markt kommt nur langsam in Fahrt Immobilienmarkt schwächelt weiter

Düsseldorf · Noch weniger als im ersten Pandemie-Jahr haben Investoren auf Immobilien in Düsseldorf gesetzt. Eine Erholung am Markt könnte jedoch in Sicht sein.

 Im vierten Quartal zogen die Geschäfte mit Immobilien in Düsseldorf wieder an.

Im vierten Quartal zogen die Geschäfte mit Immobilien in Düsseldorf wieder an.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Investitionen in Immobilien sind im Rückblick auf das vergangene Jahr noch nicht wieder in Schwung gekommen. Im Vergleich zum ersten Pandemie-Jahr ging das Transaktionsvolumen noch einmal deutlich zurück, wie beispielsweise Auswertungen der Immobiliendienstleister von Savills, JLL, CBRE sowie Cushman & Wakefield zeigen. Savills nimmt nur das Stadtgebiet Düsseldorf ins Visier und kommt auf ein Volumen von 2,1 Milliarden Euro, was somit sogar 39 Prozent unter dem Vorjahr liegt und das niedrigste Ergebnis seit 2014 darstellt. Die anderen genannten Analysten beziehen benachbarte Kleinstädte mit ein und kommen auf ein Minus von 23 bis 28 Prozent sowie Transaktionsvolumina von 2,6 bis 2,9 Milliarden Euro.

Savills fällt auf, dass Düsseldorf im vergangenen Jahr zugleich der umsatzschwächste Protagonist unter den Top-Sechs-Städten war. Dennoch sagt Stefan Mellies, Director und Teamleader Investment bei Savills: „Unter Immobilieninvestoren genießt der Düsseldorfer Markt nach wie vor sehr großes Vertrauen. Allerdings sorgt die noch unvollständige Erholung des Nutzermarktes für anhaltende Verunsicherung, sobald in einem Objekt Leerstände vorhanden sind oder Zweifel hinsichtlich der Nachvermietungsaussichten bestehen.“

Hoffnung ergibt sich in den Jahresberichten vor allem aus dem letzten Quartal des vergangenen Jahres, da es deutlich am stärksten abschnitt. Savills kommt für Düsseldorf auf 919 Millionen Euro. Georg Hölz, Head of Investment Düsseldorf bei CBRE, sagt: „Die Jahresendrallye zeigte deutlich, dass eine Erholung am Markt in Sicht ist.“ Laut Marcel Abel, Geschäftsführender Direktor bei JLL, müsse der Markt nun zeigen, ob sich daraus ein Trend etablieren lasse. „Entscheidend wird dabei sein, wie das Thema Nachhaltigkeit und die ESG-Taxonomie den Markt beeinflussen.“ Angelo Augenbroe, Head of Capital Markets in Düsseldorf bei Cushman & Wakefield, nimmt ebenfalls einen stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeitskriterien wahr: „Insbesondere institutionelle Investoren geraten zunehmend unter Druck, passende Investments zu akquirieren.“ Der Fokus richtet sich dabei auf hochwertige Büroinvestments in sehr guten und etablierten Lagen.“ In der Landeshauptstadt gilt das in erster Linie für die Innenstadt.

Büros dominieren auch weiter den Markt. Die Anlageklasse lag bei JLL mit 50 Prozent Marktanteil vorne, gefolgt von Living mit 20 Prozent und Grundstücken mit 15 Prozent. Ein Top-Deal war unter anderem der Verkauf der Trinkaus-Galerie von HSBC an Momeni. In der Prognose werden die Renditen laut Cushman & Wakefield weiter schrumpfen, während die Kaufpreise steigen. Die Spitzenrenditen für Büro- oder Handelsimmobilien lägen aktuell bei 2,8 und 3,7 Prozent.

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