Freibäder in Düsseldorf Bädergesellschaft kritisiert Reservierungsverhalten

Düsseldorf. · Viele Nutzer stornieren ihre Buchung nicht, wenn sie doch nicht ins Freibad gehen. Jetzt wird über eine Vorverkaufsgebühr nachgedacht.

 Der 1. Tag nach wiedereröffnung im Freibad Lörick.

Der 1. Tag nach wiedereröffnung im Freibad Lörick.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Für die Betreiber von Schwimmbädern ist es ein sehr schwieriges Jahr. Die Hallenbäder mussten wegen des Coronavirus früh schließen, in den Freibädern wurde die Kapazität drastisch heruntergefahren. Um bei schönem Wetter keine langen Schlangen vor der Tür stehen zu haben, führte die Bädergesellschaft eine Reservierungspflicht ein. Bittere Lehre: „Sehr viele Leute reservieren für ihren Besuch, aber stornieren nicht, wenn sie doch nicht schwimmen gehen wollen“, sagt Bäderchef Roland Kettler.

Der Bädermanager spricht von teils blankem Egoismus. Ganze Familien hätten Zeitfenster am Vor- und Nachmittag gebucht und dann spontan geschaut, ob und wann sie gehen wollen. In einem Fall wäre dies bei jeweils fünf Personen der Fall gewesen. Gekommen seien sie dann gar nicht und eine Stornierung, die im Internet mit einem einfachen Klick zu machen ist, wäre auch nicht vorgenommen worden. Beim nächsten Besuch hätten sie dann den Mitarbeitern gegenüber erklärt, sie seien an dem Tag lieber nach Holland ans Meer gefahren. Negative Folgen für sie? Keine.

Die Quoten der Nicht-Besuche fielen unterschiedich aus, laut Roland Kettler seien teils nur 30 bis 40 Prozent der Reservierungen in tatsächliche Besuche gemündet. Der Düsseldorfer Bäderchef sieht darin eine besondere Rücksichtlosigkeit all denen gegenüber, die es nicht schafften, für den gewünschten Tag im Internet eine Reservierung zu ergattern. Die Bädergesellschaft versuchte das durch eine leichte Überbuchung auszugleichen, dennoch blieben mögliche Besucher außen vor.

Roland Kettler erwägt nun, es ähnlich zu machen wie der Zweckverband Unterbacher See. Dort fällt eine Vorverkaufsgebühr an, bei zwei Tickets zu insgesamt acht Euro etwa sind dies beispielweise 1,36 Euro. „Bei uns muss man auch das Ticket gleich online kaufen“, sagt Peter von Rappard, Geschäftsführer des Zweckverbands. Das ist bei der Bädergesellschaft wegen der vielen Tarife, auf die dann verzichtet werden müsste, schwierig – oder es müsste einen neuen pauschalen Freibadpreis geben. Im Aufsichtsrat muss diskutiert werden, welche Regelung die beste ist. Eine Vorverkaufsgebühr, die im Zweifel verloren geht, könnte ein gutes Regulativ sein: Wer egoistisch ist, verliert nicht gerne einige Euro.

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