„Protected Bike Lanes“ : Radfahrer sollen am Rhein zwei Auto-Fahrspuren kriegen
Düsseldorf Ampel-Mehrheit ist für „Protected Bike Lanes“, die CDU kritisiert den Vorschlag.
Radtouren am Rhein entlang gegen den Corona-Koller: Das will die Ampel aus SPD, Grünen und FDP mit einer temporären „Protected Bike Lane“ jetzt fördern. Im Verkehrsausschuss am 5. Mai beantragen die drei Mehrheitsfraktionen, einen „geschützten“ Radweg vom Joseph-Beuys-Ufer über Cecilienallee und Rotterdamer Straße bis zum Lohauser Deich einzurichten – in beiden Fahrtrichtungen. „Am Rhein sind derzeit unheimlich viele Radfahrer unterwegs, da boxt der Papst“, sagt Martin Volkenrath (SPD), „deshalb müssen wir hier den Radlern schon wegen der Corona-Abstandsregeln deutlich mehr Raum geben.“
Konkret soll möglichst kurzfristig jeweils ein Fahrstreifen für den Radverkehr eingerichtet und „durch flexible Abpollerung in Form eines Pop-Up-Radweges nach Berliner Vorbild gekennzeichnet“ werden. Das Ganze soll zwar nur befristet bis Ende August geschehen, wäre aber natürlich ein massiver Eingriff für den Autoverkehr auf einer Strecke, die zum Teil Bundesstraße (B1) ist und über die (jedenfalls in normalen Zeiten) mehr als 40 000 Kraftfahrzeuge am Tag rollen. „Das ist krass und nicht wirklich durchdacht“, meint CDU-Ratsherr Christian Rütz.
Unstrittig ist, dass am Rhein bessere Radwege her müssen
Denn hier handele es sich ja auch noch um die Ausweichroute zur bereits durch Umweltspur beziehungsweise Radstreifen für Autos eingeschränkten Hauptachse Fischer-, Kaiserstraße, Berliner Allee. Nun also soll es parallel zwischen Tonhalle und Messe ebenfalls nur noch eine Spur für Autos geben, jedenfalls bis zum 31. August. Rütz: „Das ist wegen der hohen Verkehrsdichte mindestens zwischen Tonhalle und Homberger Straße sehr problematisch, aber eigentlich auch im weiteren Verlauf bis zur Uerdinger Straße.“