Hallenbad wird in Kürze geschlossen Bewegungsbad wird geschlossen

Düsseldorf · Das St.-Vinzenz-Krankenhaus schließt in Kürze sein Bewegungsbad. Hohe Energiekosten sind nur ein Grund für die Entscheidung. Patienten ärgern sich.

 Blick in einen Gruppenkurs der Physiotherapie im Bewegungsbad

Blick in einen Gruppenkurs der Physiotherapie im Bewegungsbad

Foto: VKKD

Die Nachricht kam für viele Patientinnen und Patienten des St.-Vinzenz-Krankenhauses völlig überraschend: Zum 1. Juli schließt das Krankenhaus aus dem Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) sein Bewegungsbad, in dem etwa Wassergymnastik angeboten wird. „Wo sollen Physiotherapeuten und Patienten denn jetzt hin?“, fragt ein Betroffener, der das Hallenbad in den vergangenen Jahren immer wieder gerne nutzte. Die Enttäuschung über die Schließung sei groß, sagt der Düsseldorfer, auch bei anderen Kursteilnehmern.

Die Entscheidung, das Bad zu schließen, habe man aus verschiedenen Gründen getroffen, sagt ein Sprecher des VKKD. „Hauptgrund für die Schließung ist, dass das Bewegungsbad für die Akut-Patienten im St.-Vinzenz-Krankenhaus, das ja keine Reha-Einrichtung ist, gar nicht mehr therapierelevant ist und in den stationären Behandlungskonzepten auch keine nennenswerte Rolle mehr spielt.“ Das liege an alternativen Therapiemöglichkeiten und daran, dass sich die meisten Patienten nur noch kurze Zeit vor Ort aufhielten. Bewegungsbäder werden vor allem in der Physiotherapie für präventive und therapeutische Zwecke genutzt. Dank Druck und Auftrieb können Patienten Bewegungen ausführen, die an Land kaum möglich wären – und das sogar schmerzfrei. So können im Bewegungsbad etwa Gelenke entlastet werden. Auch dass sich das Körpergewicht im Wasser reduziert, macht man sich therapeutisch zunutze.

Energieverbrauch am St.-Vinzenz-Krankenhaus soll gesenkt werden

Das Bad zu schließen, ist auch Reaktion auf die stark gestiegenen Energiekosten. So sei das Krankenhaus als Großverbraucher davon hart getroffen. In Bewegungsbädern ist die Wassertemperatur aus therapeutischen Gründen mit über 30 Grad besonders warm, was kostenintensiv ist. Die städtische Bädergesellschaft hat wegen der gestiegenen Energiekosten bereits entschieden, die Wassertemperatur in allen Hallenbädern um zwei Grad Celsius zu reduzieren.

Der Energieverbrauch am St.-Vinzenz-Krankenhaus soll aus ökonomischen, aber auch ökologischen Gründen deutlich gesenkt werden. Der Verzicht auf das Bad sei nur eine von vielen Maßnahmen, heißt es in der Stellungnahme weiter. Umfangreiche Gebäudesanierungen, zum Beispiel an Fassade und Dach des Vinzenz-Krankenhauses, gehörten ebenso dazu. Dazu kämen Projekte wie die Elektrifizierung der Dienstfahrzeuge oder die Installation von Ladesäulen. Externen Nutzern des Bades wie ambulanten Präventionsgruppen, soll ein Angebot unterbreitet werden, dass diese künftig das Bewegungsbad in der St.-Mauritius-Therapieklinik nutzen könnten. Die Klinik sei eine Reha-Einrichtung, „deren Patienten tatsächlich aus therapeutischen Gründen ein Bewegungsbad benötigen“, so der VKKD-Sprecher.

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