Dominikaner in Düsseldorf Pater Elias führt Kloster weiterhin

Altstadt. · Zum dritten Mal wurde der Dominikaner zum Prior gewählt. Eine Ausnahme in Krisenzeiten.

 Pater Elias Füllenbach.

Pater Elias Füllenbach.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Pater Elias Füllenbach wird weitere drei Jahre die Düsseldorfer Dominikaner führen. Es ist seine dritte Amtszeit als Prior und damit eine Ausnahme. Denn üblicherweise wechselt die Führung im Kloster nach spätestens sechs Jahren. Doch die sieben Mitbrüder im Düsseldorfer Kloster in der Altstadt wollten es anders haben. Sie baten ihre Ordensführungen in Deutschland und in Rom darum, eine in der Ordensverfassung verankerte Ausnahmeregelung anwenden zu dürfen.

„Besondere Zeiten erfordern besondere Lösungen, ich freue mich über das Vertrauen“, sagt er. Der 43-Jährige ist gebürtiger Düsseldorfer, wuchs zunächst nahe der Inselstraße auf, später zog die Familie nach Niederkassel, wo Füllenbach am Cecilien-Gymnasium sein Abitur machte. Dass er einmal Ordensmann werden würde, war ihm nicht die Wiege gelegt. „Mein Elternhaus war aufgeschlossen gegenüber allen gesellschaftlich relevanten Themen, wir haben viel diskutiert, auch über Gott, aber besonders kirchennah war es nicht“, erinnert sich der Pater.

Die Berufung spürte er schon als älterer Schüler, trat bald nach dem Abitur in den Orden ein, lebte und studierte in Berlin, Worms, Köln, Bonn und Oxford. 2006 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Seine Interessen gingen über die Theologie hinaus. Er studierte auch Geschichte, Judaistik und Kunstgeschichte. Besonders gerne erinnert er sich an seine Zeit in Oxford. „Das Institut für Judaistik lag direkt hinter unserem Kloster, ich musste nur ein paar Meter durch den Garten gehen.“ Es ist also kein Zufall, dass der Pater nicht nur Rektor der von seinem Orden betreuten Andreaskirche ist, sondern auch Leiter des Instituts zur Erforschung der Geschichte des Ordens im deutschen Sprachraum.

Die Corona-Krise erlebt der Pater nicht nur als in der Landehauptstadt bestens vernetzter Seelsorger, sondern ganz persönlich. „Mein Studienvater in Oxford, Pater David, starb an Covid-19, ebenso ein spanischer Mitbruder, der jünger war als ich und keine Vorerkrankungen hatte.“ Mit Elias als Prior verstärkte der Orden seine Strategie, pro-aktiv auf Menschen und Stadtgesellschaft zuzugehen. Neben sozialen Angeboten wie der Armenküche gab es zuletzt Ausstellungen und Veranstaltungen im Hetjens- und im Filmmuseum („Filmreihe Glaube und Zweifel“), dem Haus der Universität und in Buchhandlungen. Hinzu kommen Tier- und Fahrradsegnungen, die „Nacht der Liebenden“ am Valentinstag und ein Aschenkreuz „to go“. Zu den aktuellen Projekten zählen Singel-Gottesdienste mit anschließender Begegnung. „Hier hat uns Corona erst einmal ausgebremst, aber wir halten das Projekt für 2021 im Auge“, sagt der Prior.

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