Ehemaliger Kultladen in Düsseldorf Das Chateau Rikx ist nun Geschichte

Düsseldorf · Der Investor hat mit dem Abriss der ehemaligen Party-Hochburg am Belsenplatz begonnen. Auf die Baugenehmigung wartet er weiter.

Wo früher gefeiert wurde, entsteht ein Neubau. Die Pläne sehen im Erdgeschoss Büro- und Ladenflächen, in den Obergeschossen zwölf Wohnungen vor.

Wo früher gefeiert wurde, entsteht ein Neubau. Die Pläne sehen im Erdgeschoss Büro- und Ladenflächen, in den Obergeschossen zwölf Wohnungen vor.

Foto: RP/gaa

Das Chateau Rikx war einmal Kneipe, Café, Viertelbar und Club. Auf seiner Facebook-Seite steht: „Ein Stück Abbruchcharme im sonst so edlen Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel. Geliebt für die spezielle Mischung seiner Gäste. Berüchtigt für seine wilden Partyexzesse.“ Rund 12 000 Follower hat die Seite des Chateau Rikx immer noch, obwohl die letzte Party und die letzte Veranstaltung lange vorbei sind. Der ehemalige Betreiber Michael Quellhorst hatte den Mietvertrag zum Jahresende 2020 gekündigt, schuld für das Aus sei damals die Corona-Pandemie gewesen. War früher im Chateau Rikx vom Abbruchcharme die Rede, so ist der Abbruch jetzt Realität geworden, denn der neue Besitzer des Grundstücks hat für seinen geplanten Neubau mit dem Abriss des Gebäudes begonnen.

Der angesagte Club, der vor rund 16 Jahren in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Reifenhändlers am Belsenplatz aufgemacht hatte, war eine Institution der Düsseldorfer Ausgehszene. Die Enge soll das Markenzeichen gewesen sein, im Gegensatz zur schicken Konkurrenz ging es im Chateau Rikx mit einem gemischten Publikum eher alternativ zu. Es gab lange Partys und Fußballübertragungen, aber auch Kunst und Kultur fanden einen festen Platz im Kalender.

Investor wartet noch auf
die Baugenehmigung

 Momentaufnahme des Chateau-Rikx-Abrisses.

Momentaufnahme des Chateau-Rikx-Abrisses.

Foto: RP/gaa

Seit vergangener Woche läuft nun der Abriss und es sind nicht wenige Passanten, die stehenbleiben, mit dem Smartphone ein Bild machen. Inzwischen ist nicht mehr viel vom alten Chateau Rikx übrig, doch auf die Baugenehmigung für seine Pläne muss Investor Axel Schmitz (Ralf Schmitz Immobilien) unverändert warten. „Ich sehe aber keinen Grund, warum wir sie nicht jetzt kurzfristig erhalten“, sagt Schmitz, nachdem nach Einwänden der Grünen der Bezirksvertretung 4 noch einmal eine Prüfung stattgefunden hat. Ein Stadtsprecher kann dem Investor aber Hoffnung machen: „Die Erteilung der Baugenehmigung bedarf noch einer Planrichtigstellung, die jedoch die Genehmigungsfähigkeit voraussichtlich nicht einschränkt und die danach so erteilt werden kann.“

Für die Grünen ist das Thema aber damit noch nicht erledigt. Nach mehrfacher Akteneinsicht bleibt Fraktionssprecher Markus Loh der Meinung, dass weitere Prüfungen stattfinden müssten. „Nur weil jetzt mit dem Abriss begonnen wurde, steht für uns noch nicht fest, was auf das Grundstück gebaut wird“, sagt Loh. Er kündigte an, dass die Grünen weitere Schritte zur Überprüfung in Betracht ziehen. Zuletzt meinten sie, dass der Alte Bahnhof (ein Brauhaus mit Biergarten) gleich neben dem Chateau-Rikx-Gelände in der Abbildung der Beschlussvorlage um 86 Zentimeter höher gezeichnet wurde, als er in Wirklichkeit ist. Somit stimme es nicht, dass der Alte Bahnhof und der Neubau eine Höhe hätten, wie in den Plänen angegeben. Axel Schmitz berichtet, dass noch einmal ein Vermesser vor Ort gewesen sei, damit alle Höhen des geplanten Neubaus auch stimmten. Wenn nun der Abriss des Chateau Rikx in rund zwei Wochen beendet ist und die Baugenehmigung vorliegt, geht Schmitz davon aus, „in einem durchzubauen“. Die Planung sieht im Erdgeschoss Büro- und Ladenflächen, in den Obergeschossen zwölf Wohnungen vor. Auch sein Firmensitz soll in den Neubau verlegt werden.

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