Corona-Lage in Düsseldorf : Impfdosen: Keller regt „Bonus“ für die Stadt an
Düsseldorf Mehr als 200.000 Dosen wurden bereits in Düsseldorf verimpft. Stephan Keller fordert mehr Impfdosen für die Stadt aufgrund der vielen Einpendler.
Die Impfungen in Düsseldorf haben Fahrt aufgenommen: In dieser Woche wurde die Schwelle der 200 000 Impfdosen überschritten, teilte Oberbürgermeister Stephan Keller am Donnerstag mit. Zusammen mit den Impfungen bei den Hausärzten seien 212 827 Dosen verabreicht worden. Für die ersten 100 000 habe man aufgrund des Impfstoffmangels etwa 13 Wochen gebraucht, für die zweiten 100 000 nur noch vier Wochen, sagte Keller.
Der Oberbürgermeister fordert nun, die Impfreihenfolge schnellstmöglich aufzuheben und allen Bürgern ein Impfangebot zu machen. Dafür habe er beim Land NRW geworben, wie er sagte. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) aber hält eine Aufhebung der Impfreihenfolge in Nordrhein-Westfalen erst ab Anfang Juni für möglich, wenn mehr Impfstoff verfügbar sei.
Bis dahin, sagt Keller, solle zumindest die Prioritätsgruppe drei geöffnet und in der Breite mit den Impfungen der kritischen Infrastruktur begonnen werden. Hierzu zählen in Düsseldorf rund 50 000 Personen, die etwa im Apotheken-, Bestattungswesen, in der Ernährungswirtschaft, in der Wasser- und Energieversorgung, in der Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft oder im Transport- und Verkehrswesen tätig sind. Bislang haben nur Stadtwerke und Stadtentwässerungsbetrieb begonnen, Angestellte auszuwählen, die bevorzugt werden sollen.
Keller habe zudem beim Land angeregt, die Stadt Düsseldorf mit mehr Impfdosen zu versorgen, als es bislang nach der Einwohnerzahl berechnet wird. Denn geimpft wird nach dem Arbeitsort-Prinzip. Wer also über seinen Beruf Anspruch auf die Corona-Schutzimpfung hat und in Düsseldorf arbeitet, wird auch hier geimpft. Die Landeshauptstadt habe eine hohe Zahl an Einpendlern, sagte Keller, darum wäre ein „Bonus“ an Impfdosen sinnvoll.
Zudem hat die Stadt am Freitag auch dem Personal an weiterführenden Schulen ein Impfangebot gemacht. Personal von 60 Schulen können nun Termine im Impfzentrum vereinbaren. Am Montag wird eine erste Lieferung mit fast
4000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson erwartet. Mit dem Präparat, das mit nur einer Spritze vollständig wirksam ist, sollen zunächst vor allem Obdachlose geimpft werden, sagte Burkhard Hintzsche, Leiter des Krisenstabs.