Neue Bäder für Düsseldorf Düsseldorfs neue Bäder nehmen Form an

Düsseldorf · Baustellenbesuch: Die Rohbauten in Oberkassel und Flingern sind fast fertig, vor allem das neue Allwetterbad liegt gut im Zeitplan. Durch die explodierenden Baupreise werden die Bäder jedoch teurer als geplant.

 Im Hallenbad Flingern wird am Allwetterbad kräftig gearbeitet, bis Anfang Februar 2020 soll hier alles fertig sein.

Im Hallenbad Flingern wird am Allwetterbad kräftig gearbeitet, bis Anfang Februar 2020 soll hier alles fertig sein.

Foto: ja/Bernd Schaller

Vier neue Bäder baut die Stadt, zwei Hallen- und zwei Kombibäder. Am weitesten fortgeschritten sind die Bauarbeiten am neuen Allwetterbad in Flingern, gefolgt vom Hallenbad an der Pariser Straße an der Grenze Oberkassel/Heerdt.

In Benrath läuft nach dem Abbruch noch die Planung, die Bauunterlagen sind eingereicht. Und in Unterrath ist noch nicht endgültig entschieden, wo das neue Hallenbad hin soll: an den bisherigen Standort an der Mettlacher Straße oder (wie die Stadt es bevorzugt) neben den Großmarkt an der Ulmenstraße/ Ecke An der Piwipp.

 Bäder-Chef Roland Kettler sieht sich auf der Baustelle im Inneren des Allwetterbades um.

Bäder-Chef Roland Kettler sieht sich auf der Baustelle im Inneren des Allwetterbades um.

Foto: ja/Bernd Schaller

Während Flingern recht gut im Zeitplan liegt, dort soll es bei der Eröffnung des Hallenbades zum neuen Schulhalbjahr Anfang Februar 2020, bleiben (das Freibad startet danach im Mai), hinkt Oberkassel/Heerdt vier, fünf Monate hinter der Planung her. Das bestätigt Roland Kettler, der Chef der städtischen Bädergesellschaft. Durch die Nähe zum Rhein sei der Baugrund weitaus komplizierter.

Aber: Der Rohbau steht, das 25-Meter-Becken war schon einmal zur Probe mit Wasser gefüllt. Anfang September soll Richtfest sein. Kettler: „Ich denke, im Herbst 2020 ist in Oberkassel alles fertig, doch das hängt jetzt davon ab, wie schnell einige Ausbaugewerke vergeben werden können.“ So habe man zum Beispiel lange auf einen Gerüstbauer warten müssen, bei der ersten Ausschreibung habe es dafür überhaupt kein Angebot gegeben, weil offenbar alle Gerüstbauer ausgebucht waren.

Im neuen 50-Meter-Becken können die alten Fliesen bleiben

Die Baustellenbegehung der WZ mit Kettler am Flinger Broich ist eindrucksvoll. Im Hallen- und im Außenbereich des neuen Allwetterbades sind die Arbeiter in vielen Bereichen bei der „End- und Fertigmontage“ angelangt, sagt der Bäderchef. Draußen im 50-Meter-Becken können die Fliesen des alten Allwetterbades bleiben, nur die Umläufe am Beckenrand werden erneuert; nebenan wurde aus dem früheren zweiten 50-Meter-Becken ein 25-Meter-Kombibecken mit Schwimmbahnen auf der einen und einem Spielbereich auf der anderen Seite. Dieses Becken ist aus Edelstahl. Daneben wiederum entsteht das „Baby-Becken“, das früher etwas abseits an der Liegewiese platziert war.

Sogar der Sprungturm musste aufgrund von Vorschriften überholt werden: Der Beton wurde saniert, außerdem sind neue Geländer montiert mit senkrechten Streben, vorher waren sie waagerecht. Kettler: „Das ist eine Sicherheitsvorgabe, damit niemand oben auf dem Turm auf die Streben klettern kann.“

Der ganze Stolz der Bädergesellschaft ist der große neue Hallentrakt: Er bietet das zweite große Kursbecken in Düsseldorf mit Hubboden (nur Bilk hat bislang eines) für Aquafitness, aber auch Schwimmkurse für Kinder. Daneben ist das breite 25-Meter-Schwimmbecken, das vor allem von Schulen, aber natürlich auch von Vereinen und der Öffentlichkeit genutzt werden soll. Es ist geteilt, auf der einen Seite liegen vier, auf der anderen drei Bahnen, dazwischen ein zwei Meter breiter Gang. Kettler erklärt: „So können morgens hier drei Schulklassen gleichzeitig schwimmen, denn die Lehrer müssen ja immer direkt am Rand ihrer jeweiligen zwei Bahnen stehen.“

Auch der Kabinen- und Duschentrakt ist im Rohzustand schon gut auszumachen. Das gleiche gilt für das große Kellergeschoss, das vor allem die Wärme- und Lüftungszentrale sowie die Wasseraufbereitung beherbergen wird. „Das hier unten sind die teuersten Räume des ganzen Bades in Flingern“, sagt Bäderchef Kettler. Oben in der ersten Etage entstehen eine große Physiotherapie-Praxis sowie ein Besprechungsraum.

Alle zwei Wochen stehen ausführliche Baubesprechungen auf den Baustellen an. Klar ist schon jetzt, dass das neue Allwetterbad in Flingern teurer als ursprünglich geplant wird. Roland Kettler geht davon aus, dass es am Ende mindestens 26,5 Millionen Euro kosten wird. Die Baukosten seien exorbitant in die Höhe geschossen, „wir reden da teilweise von Preissteigerungen über 40, 50 Prozent“.

Andererseits habe man jedoch immer wieder auch mal plötzliche Einsparmöglichkeiten im Bau gesehen und ergriffen. Unter dem Strich sollte die Steigerung insofern moderat bleiben.

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