Mutmaßlich rassistischer Angriff Erste Vernehmungen im Disko-Fall

Düsseldorf · In den Rudas Studios soll es einen rassistischen Angriff gegeben. Die Polizei führt jetzt Befragungen durch.

 Gäste feiern in der Diskothek Rudas Studios.

Gäste feiern in der Diskothek Rudas Studios.

Foto: dpa/Henning Kaiser

(veke) Eine Woche nach einem mutmaßlich rassistischen Vorfall in der Diskothek Rudas Studios führt die Polizei nach und nach Vernehmungen mit den Beschuldigten und Zeugen durch. Die Hauptfrage, die nun zu klären sei, ist: War Rassismus tatsächlich der Auslöser für einen gewalttätigen Streit vor der Clubtür?

Hierzu müssen die Ermittler mit allen beschuldigten Türstehern und Zeugen sprechen, sagte ein Polizeisprecher. Da viele der Beteiligten nicht in Düsseldorf wohnen, ziehen sich die Ermittlungen hin. Zudem sei nicht klar, ob sich auch andere wartende Gäste in den Streit eingemischt hätten.

Der mutmaßlich rassistische Angriff hatte sich in der Nacht zu Sonntag, 24. Juli, ereignet. Mehrere Türsteher der Rudas Studios sollen zwei schwarzen Gästen aufgrund ihrer Hautfarbe den Eintritt verwehrt, sie angegriffen und verletzt haben. „Das ist kein Club für Schwarze“ sollen die Türsteher gesagt haben, berichtet eines der Opfer. Der junge Mann hatte den Vorfall bei Instagram veröffentlicht. Seinen Angaben zufolge hat er einen doppelt gebrochenen Kiefer und zwei abgebrochene Zähne. Auf den Post haben fast 100 000 Menschen reagiert.

Die Polizei war in der Nacht vor Ort und hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet, wenig später schaltete sich wegen eines möglichen rassistischen Motivs auch der Staatsschutz ein. Zugleich ermittelt der Staatsschutz, weil Unbekannte die Fassade des Clubs beschmiert haben. Das sei offenbar eine Reaktion auf die Rassismus-Vorwürfe gegen die Türsteher, hieß es von der Polizei.

Der Geschäftsführer des Clubs im Medienhafen, Arif Köse, hatte im Gespräch den Rassismus-Vorwurf als „ungerechtfertigt“ bezeichnet. „In den Rudas Studios gibt es keinen Platz für Rassismus“, so Köse. Die Diskothek sei tolerant und habe ein internationales Publikum. Der Geschäftsführer verweist hier auch auf Fotos und Videos von dem Abend, auf denen Menschen unterschiedlicher Hautfarben zu sehen seien, die in dem Club feiern.

Die beschuldigten Mitarbeiter habe der Geschäftsführer freigestellt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Mit dem Betroffenen habe er bereits telefoniert und sein Mitgefühl ausgedrückt, so Köse. „Die Ereignisse des Abends bedauern wir sehr und wünschen den Beteiligten gute und schnelle Genesung.“

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