Freizeit Düsseldorf: Münsterstraße bekommt Sportpark mit Gitterkäfig

Neben dem Bunker werden zahlreiche Hindenrisse aufgebaut - einen Gitterkäfig gibt es auch.

Düsseldorf. Der triste Park-, Spiel- und Bolzplatz zwischen der Rampe zum S-Bahnhof Rath-Mitte und dem Bunker an der Münsterstraße soll in einen Sportpark verwandelt werden. Isabella de Medici, Teamleiterin des Planungsbüros DTP aus Essen, eine bekannte Landschafts- und Freiraumplanerin, heftete vor zwei Jahren die Entwürfe in einer öffentlichen Bürgerveranstaltung an die Wand. Als Hingucker war im vorderen Bereich eine Parkour-Anlage geplant, eine trendy Sportanlage für „Traceure“, wie sich die jungen Sportler bezeichnen. Die Realisation steht nun in greifbarer Nähe. Landschaftsarchitekt Alexander Richter aus dem Gartenamt stellte den für Ende 2018 geplanten Umbau im Bezirksrathaus Rath vor und erntete viel Beifall.

Die Fläche ist mit 2890 Quadratmetern nicht übermäßig groß. Deshalb ähnelt der „Park“ eher einem Gräsersaum mit Blütensträuchern, die sich „Dresdner Gräsertraum“ nennt. An den Grenzen zum Bunker und zur S-Bahn ist an vier bis zwölf Meter hohe Bäume gedacht.

(Auch Plätze zum Boule spielen soll es geben. Simulation: Stadt Düsseldorf)

Zwischen den asphaltierten Wegen, die mit Bänken bestückt sind, stehen bespielbare „Zellen“ mit Aufbauten, die die jungen Sportler durchlaufen oder überspringen können, ohne den Boden zu berühren. Die Öffnung zur Münsterstraße ist ausdrücklich erwünscht, um keine Angsträume zu schaffen und um die Menschen von der Straße anzulocken, vorbeizuschauen oder selbst mitzumachen.

Den Mittelpunkt bildet eine „Parkour-Plaza“ mit Podest oder Bühne, auf der auch Tanzgruppen oder Künstler auftreten können und an deren Treppen das Publikum sitzen kann. Es werden sogar Effektstrahler installiert. Die Strom-Anschlüsse ermöglichen es, dass die Jugendlichen auch Musik machen können. Der Platz ist beleuchtet, was sonst unüblich in Parks ist, hier aber zur Anbindung an den Rather Korso durchaus sinnvoll ist.

Südlich der Bühne ist eine etwas ruhigere, baumüberstandene Platzfläche. Hier werden mehrstämmige Gleditschien gepflanzt. Im Schatten der Bäume wird ein Boulespiel für alle Generationen eingerichtet.

(Der Gitterkäfig ist zum Fußballspielen gedacht. Simulation: Stadt Düsseldorf)

Es gibt Raseninseln, die im Sommer als Liegewiesen dienen. „Pflasterhügel“ sollen den Kindern als Rollbahn dienen. In einem dieser Hügel ist am äußersten Ende ein signalroter Fußballkäfig integriert, der sich „Panna KO-Käfig“ nennt und vom Straßenfußball abgeleitet ist. Nach bestimmten Regeln treten in diesem runden Stahlgitter zwei Sportler im direkten Duell gegeneinander an. Ziel der Aktion ist es, dem Gegner einen „Panna“ zuzufügen, das heißt, ihm bei offener Beinstellung den Ball durch die Beine zu spielen. Im Fußball wird diese Technik als „Tunneln“ oder „Beini“ bezeichnet. Der nur wenige Minuten dauernde Wettkampf ist abgeschlossen, wenn man als „tunnelnder“ Spieler den Ball auch nach dem Panna wieder bekommt. Wer ihn unter seine Kontrolle bringt, gewinnt das Spiel sofort. Sonst zählen die erzielten Tore.

Ursprünglich war auch an eine Skaterfläche gedacht, aber deren Lärm wäre an den Wänden abgeprallt und bei den Anliegern in der Wohnung gelandet. Deshalb wurde darauf verzichtet.

Info: Die Anlage kostet 611 331 Euro, von denen das Land über das Programm Soziale Stadt 367 200 Euro beisteuert, so dass der Eigenanteil der Stadt nur bei rund 245 000 Euro liegt. Nach einer Bauzeit von fünf Monaten wird die Anlage im Frühjahr 2019 fertiggestellt sein.

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