Abfallbilanz Der Müllberg wächst, aber jeder Einwohner produziert weniger

Düsseldorf · Die Abfallbilanz für 2018 wurde vorgestellt. Besonders Gewerbe und Industrie haben mehr Müll produziert.

 Ein Awista-Mitarbeiter macht Pause. In den Düsseldorfer grauen Tonnen ist insgesamt weniger Müll gelandet. 

Ein Awista-Mitarbeiter macht Pause. In den Düsseldorfer grauen Tonnen ist insgesamt weniger Müll gelandet. 

Foto: Martin Gerten

Das allgemeine Müllaufkommen in Düsseldorf sinkt – jedenfalls pro Einwohner. Insgesamt allerdings sorgt das stetige Bevölkerungswachstum in der Stadt für einen leicht anwachsenden Müllberg. So sieht die Abfallbilanz für das Jahr 2018 in Kurzform aus, die jetzt im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen vorgelegt wurde.

Danach ging das Pro-Kopf-Restmüllaufkommen gegenüber dem Jahr 2017 von 194,1 auf 190,8 Kilo zurück. Die Sperrmüllmenge stieg inklusive Holz von 28,3 auf 28,9 Kilogramm je Einwohner an. Insgesamt ist das Abfallvolumen in Düsseldorf aufgrund der wachsenden Einwohnerzahl von 243 875 auf 244 696 Tonnen angewachsen. Das liegt aber nicht am Restmüll (graue Tonne), der bei den Privathaushalten auch insgesamt leicht zurückgegangen ist, sondern am 2018 um gut 15 Prozent höheren Straßenkehricht-Aufkommen.

 Das Altpapier-Aufkommen ist gesunken, auch wenn’s nicht immer so aussieht (hier Friedensplätzchen).

Das Altpapier-Aufkommen ist gesunken, auch wenn’s nicht immer so aussieht (hier Friedensplätzchen).

Foto: ale

Die Altpapiermenge ist
leicht zurückgegangen

Gewerbe und Industrie dagegen haben 2018 fast 17 Prozent mehr Abfälle produziert als im Jahr davor. Das wiederum basiert zum Großteil auf dem Baubereich – weil so viel gebaut wurde, lagen der Bodenaushub samt Bau- und Abbruchabfällen fast 20 000 Tonnen höher als 2017.

Leicht zurückgegangen ist – trotz zunehmender Warenbestellung im Internet samt Kartonflut – die Altpapiermenge (minus 1,4%), wobei knapp die Hälfte der insgesamt 34 500 Tonnen noch immer über die großen Container entsorgt wird. In den nächsten Jahren sollen die wie berichtet zugunsten von flächendeckend aufgestellten blauen Tonnen vor möglichst vielen Häusern zurückgedrängt werden.

Dass mehr Tonnen nicht gleichbedeutend sind mit mehr Abfällen, beweisen die kompostierbaren Abfälle. Die Zunahme der braunen Biotonne führte jedenfalls nicht zu einem entsprechenden Abfallzuwachs. Dass das Grünschnittaufkommen sogar um 6,3% zurückgegangen ist, lag laut Umweltamt am ganz besonders trockenen Sommer 2018..

Unterm Strich wertet die Stadt ihre Anstrengungen zur Abfallvermeidung, die von der Bildungsarbeit an Schulen über die Forderung nach Mehrweggeschirr auf Veranstaltungen bis zu Tausch- und Reparaturinitiativen etwa für gebrauchte Möbel (online zusammengefasst auf der Seite www.duesseldorf.de/abfallvermeiden) als Erfolg. Zugleich gibt das Umweltdezernat zu, dass im Sinne von Ressourcen- und Umweltschutz „weitere Anstrengungen notwendig sind“.

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