Düsseldorfs Modeunternehmen in der Krise Modefirma Promod macht letzte Filiale in Düsseldorf dicht

Düsseldorf-Unterbilk · Bereits vor Corona war die Deutschland-Tochter wirtschaftlich in Schieflage geraten. Nun will man nicht einmal mehr auf eine Lockerung der Coronaschutzverordnung warten und schließt die Filiale in den Düsseldorf Arcaden.

 Promod schließt seinen Laden in den Düsseldorf Arcaden.

Promod schließt seinen Laden in den Düsseldorf Arcaden.

Foto: Jana Bauch (jaba)

Das französische Modeunternehmen Promod zieht sich endgültig aus der Landeshauptstadt zurück. Wie das Unternehmen in einer E-Mail an seine Kunden jetzt mitteilte, wird auch die letzte noch verbliebene Filiale in den Düsseldorf Arcaden geschlossen. „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir aufgrund der behördlichen Corona-Bestimmungen unsere Filiale nicht wieder öffnen können, bevor wir uns endgültig aus den Düsseldorf Arcaden verabschieden“, heißt es darin. Zudem wird auf den Online-Shop hingewiesen, der weiter betrieben wird. Die Filiale an der Flinger Straße, in Nachbarschaft zu Konkurrenten wie Mango und H&M, hatte Promod schon früher geschlossen. Das bei jungen Frauen beliebte Label war bereits vor der Pandemie wirtschaftlich in Schieflage geraten. Schon 2016 wollte die Deutschland-Tochter des französischen Konzerns sich in der sogenannten Insolvenz in Eigenverwaltung sanieren. Modeunternehmen wie H&M oder Zara und mehr Online-Konkurrenz hatten der Firma zugesetzt. Im Mai 2020 stellte die Promod Deutschland Gmbh erneut einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Zu dem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen nach eigenen Angaben gut 220 Mitarbeiter in Deutschland. Zum Vergleich: Beim ersten Insolvenzantrag waren es noch rund 600 Mitarbeiter in 74 Filialen gewesen. Die Geschichte des Unternehmens begann 1975: Francis-Charles Pollet gründete seine erste Boutique, um eine feminine, farbenfrohe, erschwingliche und qualitative Mode anzubieten. Heute werden knapp 530 Filialen in 25 Ländern betrieben und fast 5500 Mitarbeiter weltweit beschäftigt. Der Umsatz liegt bei ca. 860 Millionen Euro. Die Modestadt Düsseldorf verliert nun einen weiteren bekannten Namen. Die US-amerikanischen Firmen Guess und Abercrombie & Fitch hatten sich bereits im vergangenen Jahr nach Ausbruch der Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen zurückgezogen. H&M ist noch präsent, hat die Zahl der Filialen aber deutlich reduziert: So verließ es bereits 2018 das Gebäude am Joachim-Erwin-Platz 1, nun folgt das Aus an der Königsallee und in den Schadow Arkaden. Im Kö-Bogen II wurde wiederum im Spätsommer eine Filiale eröffnet.