Vorsitzende rechnet mit hohem Schaden : Verdacht auf Manipulation bei Kleingarten-Abrechnung
Düsseldorf Der Kleingartenverein KGV Eller-Lierenfeld ist offenbar Opfer eines Betrugs geworden. Auf den Jahresabrechnungen soll es rätselhafte Manipulationen gegeben haben.
(mbo) Mehr als 200 Jahresabrechnungen haben Ute Ast und ihre Kollegen in den vergangenen Wochen an die Pächter des Kleingartenvereins Eller-Lierenfeld verschickt. „Sonst zahlen unserer Gärtner immer sehr pünktlich, sagt Ast, die Vorsitzende des Vereins ist. Doch in diesem Jahr seien die Beträge bisher nur vereinzelt auf dem Konto eingegangen. Der Grund: Auf den Briefen seien die Kontoverbindungen nachträglich manipuliert worden, wie Ast berichtet. „Viele Pächter haben das Geld auf ein falsches Konto überwiesen.“
Am 25. Februar hatte Ast gemeinsam mit der Kassiererin des Vereins die Abrechnungen in einen öffentlichen Briefkasten der Post eingeworfen. „Einige Tage später haben sich Pächter bei uns gemeldet und nach den Briefen gefragt, weil sie noch immer nicht bei ihnen angekommen waren“, sagt Ast. Zugestellt worden seien die Briefe schließlich erst Mitte März. „Danach haben sich wieder Leute an uns gewandt und diesmal gefragt, ob wir eine neue Kontoverbindung haben“, sagt Ast. Das sei der Moment gewesen, in dem sie stutzig geworden sei. Anhand von Fotos der zugestellten Briefe, die ihr die Pächter zuschickten, habe sie festgestellt, dass in der Rechnung falsche Kontoverbindungen angegeben wurden – anders als auf den ursprünglich verschickten Abrechnungen, wie die Vorsitzende erklärt. Über diesen rätselhaften Fall hatte der WDR zuerst berichtet.
Ein Sprecher der Deutschen Post betont auf Anfrage unserer Redaktion, dass eine Laufzeit von zwei Wochen vom Absenden bis zum Ankommen der Briefe nicht üblich sei. „Wir haben jedoch keinerlei Hinweise dafür, dass die Manipulation vorgenommen wurde, während die Briefe in unserem Einflussbereich waren“, teilt er mit.