Gastronomie Restaurants, in denen wir 2020 gerne endlich einmal wieder essen möchten

Düsseldorf · Serie In unserer regelmäßigen Gastronomie-Rubrik beschäftigen wir uns zum Auftakt mit Restaurants, die unsere Autoren mögen, die sie aber aus ganz unterschiedlichen Gründen schon lange nicht mehr besucht haben.

 Das Gusan an der Stresemannstraße 31 bietet koreanische Küche.

Das Gusan an der Stresemannstraße 31 bietet koreanische Küche.

Foto: mase

Gusan Das ist ja der Fluch der Vielfalt, dass man viel zu selten da vorbeischaut, wo es einem wirklich gefällt, wo es verlässlich gut schmeckt und wo das Personal aufmerksam und freundlich ist: Also gehen wir mal wieder ins Gusan an der Stresemannstraße. Das koreanische Restaurant im Erdgeschoss eines schönen Altbaus punktet vor allem mit Frische und einer offenen Küche, in der mit hoher Konzentration und Geschwindigkeit gekocht wird. Vorweg gibt es immer als Gruß aus der Küche ein paar eingelegte Gemüse-Sachen (u.a. scharfer Kimchi), danach entscheiden wir uns oft für Bibimbap (ein traditionelles Reisgericht mit Gemüse und Fleisch nach Wahl im heißen Steintopf) oder Sobulgogi (gebratenes Rindfleisch, mariniert in Sojasauce mit Gemüse, ebenfalls im heißen Steintopf). Und heiß heißt heiß, also den Steintopf, in dem es verführerisch blubbert, besser nicht mit nackten Fingern anpacken.

Es gibt auch noch viele Eintöpfe auf der Karte und viele scharfe Sachen wie Schweinebauch in verschiedenen Variationen, wobei man auch die weniger scharfen gut nachwürzen kann mit einer Art koreanischem Ketchup. Die Preise bewegen sich hauptsächlich in der Zone zwischen 10 und 15 Euro, neben Bier und Wein kann man auch Sake (Reiswein) verköstigen. Das tun besonders die vielen koreanischen Gäste gern. li

Gusan, Stresemannstraße 31, Tel. 0211 95770796, Sonntag und Montag geschlossen, Dienstag bis Samstag von 12 bis 15 und 18 bis 22 Uhr.

Parlin Der Grund, dass wir solange nicht da waren, ist der gleiche Grund, aus dem wir früher so gerne dort waren. Das „Parlin“ liegt am Ende der Ratinger Straße, also dort, wo die Adressen schon „Altestadt“ lauten und wo eine ganz andere Atmosphäre herrscht als im Rest der Altstadt. Man spürt, dass hier die Anfänge der Düsseldorfer Stadtgeschichte liegen, man ist dem Rhein näher als der Partymeile. Leider kommt man an dieser Stelle auch nicht so oft vorbei und deshalb haben wir das „Parlin“, unter dessen schöner Stuckdecke wir in den Anfangstagen öfter gegessen haben, leider aus den Augen verloren. Der Blick auf die Speisekarte bestätigt aber unsere Hoffnung, dass sich das heute genauso lohnt wie damals. Es gibt eine Mischung aus französischen und deutschen Spezialitäten und eine sehr gute Liste mit Winzern, deren Weine dort serviert werden. In unserer Erinnerung wird der zentrale Bestandteil der Gerichte klassisch und auf hohem Niveau gekocht, Spielereien (und für den Gast Entdeckungen) gibt es dann rund um Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchte. che

Parlin, Altestadt 12-14, Telefon 0211 87744595, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 18 bis 24, Samstag 12 bis 24 und Sonntag 12 bis 23 Uhr.

Clube Portugues Als die Autorin dieser Zeilen zum letzten Mal im Clube Portugues an der Erkrather Straße gegessen hat, war das auch ihr erstes Mal dort. Aber ein prägendes. Es war nämlich aus Anlass des Junggesellenabschieds einer lieben Studienfreundin. Und da die zu dem Zeitpunkt schon schwanger war (denkbar schlechter Zeitpunkt), fiel dieser natürlich etwas weniger wild aus. Nach einigen Stationen (ja, auch einer Fahrt mit einer pinken Limousine) ging es für die Truppe in das gemütliche Restaurant. Und auch ohne Alkohol fühlten sich alle inklusive der Junggesellin – ganz beschwipst. Und das lag auch an der beschwingten Atmosphäre in dem Lokal. Es war gleich, als sei man hier schon immer Stammgast gewesen.

Das Restaurant bietet eine gemütliche, rustikale Einrichtung (und im Sommer eine sehr schöne Terrasse) und in der Küche werden Sardinen (11,90 Euro), Spaghetti mit Gambas (15,90 Euro), Bife a Portuguesa (15,90 Euro) und viele landestypische Spezialitäten wie portugiesische Tapas zubereitet. Neben portugiesischem Wein serviert das freundliche Personal auch Füchschen-Alt. nel

Clube Portugues, Erkrather Straße 197, täglich von 12 bis 24 Uhr geöffnet (Küche: Montag bis Samstag von 12 bis 15 und von 18 bis 22.45 Uhr und Sonntag von 12 bis 21.45 Uhr), Telefon 0211 7705077.

Rocaille Wer im Norden wohnt, setzt sich abends meist ungern noch einmal in die Straßenbahn. Das Rocaille an der Weißenburgstraße sollte man nämlich lieber nicht mit dem Auto ansteuern. In diesem Jahr ist das Restaurant mit der originellen mediterranen Küche vom Barguide „Falstaff“ mit 95 Punkten zum besten Weinbistro Deutschlands gekürt worden. Das hat gute Gründe, denn die Weinkarte im Rocaille verfügt über mehr als 1000 Positionen und dürfte damit die üppigste in der Stadt sein. Wenn dann noch Chef Michael Spreckelmeyer an den Tisch kommt und bei der Suche nach dem passenden Tropfen hilft, bleibt es in der Regel nicht bei einer Flasche. Es empfiehlt sich die Heimreise mit dem Taxi. Das heißt übrigens nicht, dass im Rocaille nicht auch exzellent gegessen werden kann. Die Bistro-Küche hat das Motto „vom Einfachen das Beste“. Geheimtipps sind der Tintenfisch und die Bohnen mit Entenfleisch.

Restaurant Rocaille, Weißenburgstraße 19, geöffnet montags bis freitags von 11 bis 23, samstags von 10.30 bis 23 Uhr. Telefon 0211 97711737.

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