Plattbodenschiff Kein Platz fürs Plattbodenschiff

Düsseldorf · Nach zehn Jahren ist immer noch unklar, wo und wann das fast komplett erhaltene Boot ausgestellt wird.

 Architektur-Studentinnen stellen Entwürfe für eine Ausstellungshalle fürs Plattbodenschiff vor.

Architektur-Studentinnen stellen Entwürfe für eine Ausstellungshalle fürs Plattbodenschiff vor.

Foto: Melanie Zanin

Fast genau zehn Jahre ist es her, dass bei Deichsanierungsarbeiten in Kaiserswerth ein gut erhaltenes Plattbodenschiff aus dem 17. Jahrhundert gefunden wurde, ein archäologischer Glücksfall. Ob die Düsseldorfer das 17 Meter lange Boot aber jemals in ihrer Stadt sehen können, ist mehr als fraglich. Wie die Verwaltung auf Anfrage der CDU in der Bezirksvertrung 5 mitteilte, wurde bis heute kein geeigneter Platz für das Schiff gefunden.

Weil das Holz trocknen musste, wurde das Plattbodenschiff  von einer Spezialwerft in Schleswig.Holstein restauriert. Die Arbeiten sind jetzt abgeschlossen und das Boot braucht einen Platz. Am liebsten nahe des Fundortes in Kaiserswerth, wünschen sich die Vorstadtpolitiker. Aber dafür sieht es nicht gut aus. Die Verwaltung hat inzwischen fünf mögliche Standorte geprüft, wo ein Ausstellungsraum mit Garderoben, Toilette und einer Kasse errichtet werden könnte. Die Grünanlage an der Burgallee in Kaiserswerth fällt weg, weil es dort immer wieder zu Vandalismus kommt. Auch der Kaiserswerther Markt komme nicht infrage, weil die Mittelinsel mit sieben Metern zu schmal sei.

Wenn das Schiff in der Nähe des Kaiserswerther Pumpenhauses aufgestellt wird, kommt man dem Deichschutz und dem Denkmalschutz in die Quere. Auch die Möglichkeit einer schwimmenden Anlage am Alten Hafen wird geprüft. Unter der Wasserfläche befindet sich dort die Tiefgarage des Rheinufertunnels. Das könnte Probleme mit der Statik verursachen.

Für einen unterirdischen Anbau des Schlossturms am Burgplatz müssten Flächen angekauft werden, was ausgeschlossen ist. Hier gebe es nicht genug Platz für eine Präsentation des Schiffs.

Favorisiert wird zurzeit die Wiese an der Reuterkaserne. Dazu seien aber noch weitere Untersuchungen erforderlich. Sollte kein geeigneter Standort gefunden werden, befürchten die Politiker, das Boot könnte überhaupt nicht mehr nach Düsseldorf zurückkehren.

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