Rettungswagen-Durchsage aus Düsseldorf Solidaritätswelle für Sanitäter Nils

Düsseldorf · „Ihr seid doch Spinner!“: Der Sanitäter, der mit seiner Durchsage an „Corona-Rebellen“ in Düsseldorf für Aufsehen gesorgt hat, hat sich für den Zuspruch bedankt.

 Sanitäter Nils bedankte sich per Video.

Sanitäter Nils bedankte sich per Video.

Foto: DRK Düsseldorf/Screenshot Facebook

(gaa) Der Notfallsanitäter, der über den Lautsprecher des Rettungswagens „Ihr seid doch Spinner“ zu einer Gruppe selbst ernannter „Corona-Rebellen“ gesagt hat, bedankt sich in einem am Samstag veröffentlichten einminütigen Video im Facebook-Account des Deutschen Roten Kreuz (DRK) für die Solidarität im Netz.

Er heißt Nils, ist 33 Jahre alt und arbeitet seit sechs Jahren für das DRK. Mit einem Augenzwinkern präsentiert er in dem Video einen Intensivtransporter und sagt nach der Begrüßung: „Vielleicht kennt ihr meine Stimme aus dem Internet.“ Damit spielt er auf seine Durchsage an, die für Aufsehen im Internet gesorgt hatte. In der Sequenz ist zu sehen und hören, wie der Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn an der Kundgebung vorbeifährt und aus dem Lautsprecher dann „Ihr seid doch Spinner“ kommt.

Nun sagt Nils: „Vielen Dank für die Unterstützung und die tollen Jobangebote in den letzten Tagen. Ich arbeite gerne beim DRK Düsseldorf.“ Ein Außenmikrofon gibt es in dem vorgestellten Intensivtransporter aber dieses Mal nicht. „Ja, Nils, da haben wir bewusst drauf verzichtet“, sagt sein Vorgesetzter Olli in dem Film. Anschließend wirbt der Rettungssanitäter für das DRK: „Ich habe mich immer gut mit meinen Vorgesetzten verstanden. Wenn du das auch tun möchtest, dann bewirb dich bei uns.“

Im Internet erfuhr Nils nach seiner gefilmten Durchsage eine Welle der Solidarität. Der Hashtag #IhrSeidDochSpinner war einer der meist benutzten am Freitag bei Twitter. Auch unter dem DRK-Video finden sich zahlreiche positive Kommentare: „Manchmal bedarf es einfach nur ein paar Worte, super gemacht und du bist bestimmt trotz dieser Aktion ein super Sanitäter!!! Ihr werdet angespuckt, geschlagen und verbal angegangen, da darf einem so was auch mal rausrutschen“, findet ein Nutzer.

Auch wenn für das DRK Neutralität an erster Stelle steht, sah es von Konsequenzen für Nils ab. Nach einem Disziplinargespräch war das Thema erledigt.

(dtm/dpa)
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