Konzert Harter Rock mit Orgelklängen in der Kirche kommt an

Düsseldorf · Beim Internationalen Orgelfestival spielten die Ochmoneks in der Bilker Friedenskirche. Die Besucher hatten Spaß an dem Experiment.

 Die Ochmoneks in der Friedenskirche in Unterbilk.

Die Ochmoneks in der Friedenskirche in Unterbilk.

Foto: ja/Judich Michaelis

Ein angedeuteter Totenkopf prangte auf dem Banner, das sich quer über den Altarbereich der Bilker Friedenskirche spannte. Darunter Musiker, die ihr Schlagzeug wie wild bearbeiteten und in den Kirchenraum schrieen, das die Ohren dröhnen, dazwischen dramatische Orgelklänge: Kontraste waren erwünscht beim Konzert der Reihe Internationaler Düsseldorfer Orgelfestival. Die Punkrocker der Düsseldorfer Band Ochmoneks, bekannt durch ihre Fortuna-Hymne, und der Organist Hans-André Stamm trafen an einem Abend zusammen. Sie brachten mit ihrer experimentellen Mischung das Publikum in Schwung.

Die Organisatoren des Festivals hatten Lust auf etwas Neues, die Musiker nach anfänglicher Skepsis ebenso, die Rocker fühlten sich geehrt, in der Kirche spielen zu dürfen. Immer wieder hielten sie andächtig inne, um Stamm bei seinen Soli zu lauschen. Und wer als Besucher kam, war eingestellt auf Lautstärke, auf harten Rock, auf etwas andere Klänge – und ließ sich mitreißen von der Stimmung. Auch Konzertgänger, die sich eher für Musik aus der Klassik und Romantik begeistern, hatten Spaß. „Das ist mal etwas Neues, ganz toll“, sagt beispielsweise Karin Helms, die bei dem Orgelfestival auf viele Veranstaltungen geht.

Nur Schlagzeug und Bass waren teils zu laut. Gerade bei den härteren Stücken am Anfang waren die Texte nicht zu verstehen, die Orgel nicht zu hören. Das änderte sich allerdings im Lauf des Abends, mit ruhigeren Songs und durch mehr Abwechslung, mal spielte die Band, mal spielte auch nur Hans-André Stamm, der die Melodien der Ochmoneks zum Teil aufgriff. Bei den Stücken ging es um Herzschmerz, um Liebe, um Freundschaft. Der Organist, der selbst komponiert, holte dramatische Klänge aus seinem Instrument, gepaart mit modernen Rhythmen. Ob die Mischung insgesamt gelungen ist, das bleibt für die Besucher jedoch Geschmackssache.

Die Ochmoneks treten mit dem Album „Da Capo“ am Samstag, 23. November, um 21 Uhr im The Tube, Kurze Straße 9, auf. Das Ido geht noch bis zum 4. November, Termine in verschiedenen Kategorien wie Classic, Jazz oder Modern finden fast täglich statt.

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