Rettungsaktion Handwerksbäcker helfen Düsseldorfer Brauerei

Düsseldorf · Statt das Altbier in den Ausguss zu kippen, wird daraus Brot gemacht. Damit können tausende Liter gerettet werden.

 Thomas Puppe (l.) und Sophie Hinkel unterstützen mit dieser Aktion Füchschen-Chef Peter König.

Thomas Puppe (l.) und Sophie Hinkel unterstützen mit dieser Aktion Füchschen-Chef Peter König.

Foto: Michael Lübke

Die Brauerei Füchschen hatte über 6000 Liter Altbier gebraut, das durch die Pandemie keinen Kunden gefunden hatte und kurz vor der Vernichtung stand, weil das Haltbarkeitsdatum erreicht war. So geht es übrigens sehr vielen Brauern in der Region. Das statistische Bundesamt meldete im Februar den niedrigsten Bierkonsum seit der Neufassung des Biersteuergesetzes im Jahre 1993.

Doch das Altbier einfach in den Ausguss zu schütten, ist nicht nur zu schade, sondern auch eine Belastung für die Umwelt und Klärwerke, wie die Stadtwerke Düsseldorf auf Nachfrage mitteilten. Die Handwerksbäcker haben ein Altbier-Rettungsbrot-Rezept entwickelt, dass das Altbier zu 100 Prozent als Flüssigkeit nutzt. Dieses Brot kommt also ganz ohne Wasser aus und wird in Form eines Rettungsrings gebacken. Beim Verbraucher kommt allerdings kein wirksamer Alkohol an, sondern reiner Geschmack. „Zuerst war ich doch recht schockiert, dass das, was wir hier in Handarbeit brauen nun einfach wertlos weggeschüttet werden sollte. Aber genau an diesem Punkt hatten die Bäcker und ich anscheinend ähnliche Gefühle“ lacht Peter König, der Inhaber der Privatbrauerei Füchschen. Zu den Alt-Bier-Rettern gehören die Bäcker Pass, Puppe, Stadtbäcker Westerhorstmann, Cölven, Behmer, Terbuyken, Oehme und Hinkel. Die Aktion wird über die Stadtgrenzen Düsseldorfs hinaus umgesetzt und kann auch die Altbier Liebhaber im nahen Essen zu Altbier-Rettern machen, denn auch die Essener Bäckerei der Gebrüder Förster und die Bäckerei Behmer mit Standorten und Bäckerei in Wuppertal machen mit.

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