Reisholzer Hafen soll zwei Container-Terminals bekommen Initiative Hafenalarm fordert Austausch zum Ausbau

Düsseldorf · Ziel des Hafen-Ausbaus ist laut Verwaltung „die langfristige Sicherung und Qualifizierung des Reisholzer Hafens in einem sinnvollen Leistungsumfang am jetzigen Standort“. Die Bürgerinitiative fordert weiter Mitspracherecht.

(rö) Nach zehn Jahren Planung, in der es auch jede Menge Stillstand und Rückschritte gab, soll es im Herbst nun mit den Planungen für den Ausbau des Reisholzer Hafens konkreter werden: Das Planfeststellungsverfahren wird dann eingeleitet und damit deutlich, was auf dem Areal nun geschehen soll. Vom ursprünglich geplanten Hafen-Umschlag von 300 000 Containern im Jahr ist nur rund ein Drittel geblieben, nämlich 115 000 Container.

Ziel ist laut Verwaltung „die langfristige Sicherung und Qualifizierung des Reisholzer Hafens in einem sinnvollen Leistungsumfang am jetzigen Standort“. Dabei geht es um 35 Hektar plus sieben Hektar Kernhafen, in dem der Umschlag stattfindet: Die Kohle für das Henkel-Kraftwerk landet hier an, Flüssiggas für BASF, und natürlich wird das Schwergut von Konecranes und Komatsu hier verladen. Die Hafenentwicklungsgesellschaft, in der die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz und die Häfentochter Rheincargo ihre Interessen vorantreiben, plant nun zwei Containerbrückenanlagen.

Für die Bürgerinitiative Hafenalarm ist der inzwischen zehnjährige Protest gegen den Ausbau des Hafens mit Containerterminals, auch wenn dieser deutlich geringer ausfallen soll als ursprünglich geplant, nicht beendet. Die Mitglieder haben einen offenen Brief an die städtische Planungsdezernentin Cornelia Zuschke geschrieben. In diesem wird die Beigeordnete aufgefordert, die neue Machbarkeitsstudie, auf der diese Ausbaupläne fußen, der Öffentlichkeit, der Bürgerinitiative sowie den Stadtteilpolitikern in der Bezirksvertretung 9 vorzulegen. Nur so könne man fundiert über die daraus entstandenen Schlussfolgerungen diskutieren.

„Ziel muss sein, den Hafen Reisholz ökologisch, naturfreundlich und bewohnerfreundlich zu entwickeln“, heißt es in dem Brief der Initiative. Die fordert zudem Gespräche zwischen allen Playern. Vor dem Hintergrund, dass durch den Kauf von Flächen von Shell und RWE im Reisholzer Hafen durch die Entwicklungsgesellschaft Aurelis Real Estate eine neue Situation entstanden sei, „empfiehlt“ auch Hafenalarm, dass rasch mit allen Beteiligten - Hafenentwicklungsgesellschaft, Aurelis, Planungsamt, Politiker und Politikerinnen und Bürgerinitiative - ein gemeinsames Gespräch gesucht werden solle. Das hatte Aurelis bereits im Sommer zugesagt.

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