Neubau Graffitiwand an der an Helmholtzstraße wird abgerissen

Düsseldorf · Auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände in Düsseldorf-Friedrichstadt werden Bürohäuser gebaut. Dafür muss eine Mauer weichen, die von internationalen Graffitikünstlern gestaltet wurde.

 Vorher - nachher: Die Graffitiwand an der Helmholzstraße (linkes Bild) wird für den Neubau eines Bürohauses abgerissen.

Vorher - nachher: Die Graffitiwand an der Helmholzstraße (linkes Bild) wird für den Neubau eines Bürohauses abgerissen.

Foto: Annic Völkel

Es ist eine Wand, die viele sehen. Diejenigen beispielsweise, die entlang der Helmholtzstraße zum Düsseldorfer Hauptbahnhof an ihr vorbeifahren. Die farbenfrohen und witzigen Motive dieser besonderen Wand fallen einfach auf. Und genau vor fünf Jahren, Ende Mai 2015, waren an der Helmholtzstraße 19 zwölf internationale Graffitikünstler und Künstlergruppen aktiv, gestalteten mit ihren Werken die einst graue Wand. „Auf die Zwölf“ - so hieß die Aktion, die damals vom Kulturamt und weiteren Sponsoren gefördert worden war. Wie lange denn die Wand bestehen bleiben würde, wurde damals eine der Künstlerinnen gefragt. Nun, das sei offen, hatte sie geantwortet. Jetzt aber steht fest: Die knallbunte Wand wird abgerissen.

Dem Antrag, die Mauer und das dahinter liegende leer stehende ehemalige Gewerbegebäude abzureißen, stimmte jetzt die Bezirksvertretung 3 (u.a. zuständig für den Stadtteil Friedrichstadt) zu. Denn das Hamburger Immobilienunternehmen Becken wird auf dem ehemaligen Gelände der Stadtwerke entlang der Helmholtzstraße und im Innenhofbereich die Baulücke schließen und Bürohäuser mit insgesamt 11 260 Quadratmetern Bruttogeschossfläche bauen. Sechsgeschossig entlang der Straße und drei- bis fünfgeschossig im Innenhof, an den auch das Gebäude des Jobcenters Luisenstraße grenzt.

Der Bauvoranfrage hatten die Stadtteilpolitiker bereits in ihrer März-Sitzung zugestimmt. Nun also folgte auch der Beschluss zum Abriss. Der musste von der Politik eingeholt werden, denn das Gelände befindet sich im Geltungsbereich der Erhaltungssatzung für den Stadtbezirk 3. Die Verwaltung beschreibt es als „intaktes Wohngebiet aus der Gründerzeit“. Doch die abzureißende Halle stammt aus dem Jahr 1954, sei einfachster Bauart und habe keine historische Bedeutung.

Nach dem Abriss werde die Fläche entsiegelt und das Erdreich saniert. Gebaut wird laut Investor dann ab Anfang 2022, Ende des Jahres 2023 soll alles fertig sein. Die Graffitis des Street-Art-Projektes „Auf die Zwölf“ „fallen nicht unter den Schutzgedanken der Erhaltungssatzung“ teilt die Bauverwaltung mit. Damit die Straßenkunst nicht ganz vergessen werde, hatte Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund angeregt, sie fotografisch zu dokumentieren. Dies sei geschehen, die Bilder seien der Verwaltung zur Verfügung gestellt worden. Schön wäre es, wenn sie nach dem Abriss der Mauer auch öffentlich gezeigt werden.

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