Charity-Aktion für Deutsche Aids-Stiftung Gala zugunsten der Aids-Stiftung

Düsseldorf · Bei dem Charity-Konzert für die Deutsche Aids-Stiftung kamen im voll besetzten Opernhaus mehr als 100.000 Euro zusammen.

 Zum 13. Mal fand die Operngala der Deutschen Aids-Stiftung statt. Am Ende gab es eine Zugabe der Sänger und tosenden Applaus.

Zum 13. Mal fand die Operngala der Deutschen Aids-Stiftung statt. Am Ende gab es eine Zugabe der Sänger und tosenden Applaus.

Foto: Anne Orthen (orth)

Nach mehr als drei Stunden voller Glanzpunkte wollte der Beifall im voll besetzten Opernhaus für die neun Solisten und das Orchester gar nicht mehr enden. Einmal mehr war die festliche Operngala für die Deutsche Aids-Stiftung ein zu Herzen gehender Abend. Alle Künstler traten ohne Gage auf, der Reinerlös diente allein dem guten Zweck. Durch Spenden, Kartenverkauf und die „stille Auktion“ bei der Gala kamen 107 000 Euro zusammen.

Zum Start gab es einen Empfang mit illustren Gästen, darunter Helga Rübsamen-Schaeff, HIV-Forscherin der ersten Stunde, und Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf. Aktives Engagement gegen Aids zeigt seit 35 Jahren Chocolatier Heinz-Richard Heinemann, Gala-Stammgast wie auch seine Kuratoriums-Kollegen Julia Piras (Juwelier Bucherer), Carsten Fritz (Steigenberger Parkhotel) und das Ehepaar Elisabeth und Hans-Michael Pott. Mit dabei auch Schauspieler und Produzent Patrick Möllecken.

 Iryna Shum (li.), Generalkonsulin Ukraine, Kristel Degener, Aids-Stiftung.

Iryna Shum (li.), Generalkonsulin Ukraine, Kristel Degener, Aids-Stiftung.

Foto: Anne Orthen (orth)

Jeane Freifrau von Oppenheim sammelt seit 1987 Spenden

Dankbar begrüßt wurde Jeane Freifrau von Oppenheim, ohne die es die Aids-Gala nicht gäbe. Die Amerikanerin hatte 1987 die Entwicklung der Krankheit in den USA beobachtet und war überzeugt, dass Europa davon nicht verschont bliebe. Seitdem sammelt sie Spenden, von Anfang an mit tatkräftiger Unterstützung von Henrik Hanstein, Chef des Kölner Auktionshauses Lempertz. Als der Saal sich füllte, ließ sich Ratsfrau Monika Lehmhaus (FDP) von den auffallend gut gekleideten Gästen beeindrucken: „Erfreulich, wenn sich Düsseldorfs Ruf als Modestadt auch in der Oper zeigt.“ Hinter den fabelhaft aufspielenden Düsseldorfer Symphonikern unter Leitung von Paolo Arrivabeni leuchtete die vertraute rote Aids-Schleife. Generalintendant Christoph Meyer sagte zur Begrüßung: „Angesichts der Probleme unserer Zeit ist internationale Solidarität wichtiger denn je. In unserem Haus arbeiten Menschen aus fast 40 Nationen. Musik ist eine grenzenlose Kunst.“ Erstmals wird ein Teil der Spenden in die Ukraine fließen.

 Jeane Freifrau von Oppenheim und Henrik Hanstein (Lempertz).

 Jeane Freifrau von Oppenheim und Henrik Hanstein (Lempertz).

Foto: Anne Orthen (orth)

„Auf der Flucht und in Kriegsgebieten breiten sich Epidemien besonders schnell aus“, erklärte Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung. „Wir verteilen Medikamente bis in den hintersten Winkel der Ukraine.“ Auch im südlichen Afrika sei die Situation dramatisch. „Man übersieht leicht, dass Aids nicht verschwunden ist“, mahnte Degener. „Die Krankheit ist nicht heilbar, aber durch Therapien gut zu behandeln, die Betroffenen können ein normales Leben führen.“ Alard von Rohr hatte als künstlerischer Leiter das Programm zusammengestellt, das Moderator Wolfram Kons leichtfüßig und humorvoll präsentierte. Sein Kommentar zur Arie aus Bellinis „I Puritani“ mit der südafrikanischen Sopranistin Vuvu Mpofu: „Eine der legendären Wahnsinnsfrauen der Opernwelt. Sie verliert den Verstand, singt aber fantastisch.“ Mattia Olivieri habe „Largo al factotum“ aus dem „Barbier von Sevilla“ schon an der Mailänder Scala und der Wiener Staatsoper gesungen. Launig merkte Kons im Hinblick auf Düsseldorf an: „Eine Steigerung muss möglich sein.“

Die Opernreise um die Welt, mit Stationen in Indien, Spanien, Italien, England, Frankreich und Ungarn, entsprach der Vielfalt der Künstler. Ganz wunderbar sangen Josh Lovell (Kanada), Valentyn Dytiuk (Ukraine) und Davide Gusti (Italien). Bezaubernd auch Valerie Eickhoff aus dem Ensemble der Rheinoper und Miriam Kutrowatz (Österreich). Die temperamentvolle Anush Hovhannisyan (Armenien) flirtete mit dem Dirigenten und streute augenrollend eine Portion Komik in ihren Gesang.

Den außergewöhnlichsten Auftritt hatte Samuel Marino (Venezuela). Im hautengen Anzug aus rot glänzendem Lackleder zu Stöckelschuhen betörte er das Publikum mit seinem strahlenden Sopran und einer Arie aus Händels Barockoper „Giulio Cesare in Egitto“. Sein ergreifendes „Somewhere“ aus Bernsteins „West Side Story“ ganz am Schluss konnte einem die Tränen in die Augen treiben. Die Gala endete schwungvoll mit einer vielstimmigen Zugabe und Applaus im Stehen.

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