Düsseldorf: Geisterbeschwörung im Tanzhaus

Choy Fa Kais „Tanz der Finsternis“ feiert Uraufführung.

 Choreograf Choy Ka Fai (rechts) in seinem Stück "Dance Clinic" von 2017.

Choreograf Choy Ka Fai (rechts) in seinem Stück "Dance Clinic" von 2017.

Foto: Katja Illner

Düsseldorf. Séancen, Geisterbeschwörung also, mit einem Großmeister einer japanischen Tanztradition als Inspirationsquelle für die Arbeit eines Choreografen verspricht mystisch-spirituelle Geheimnisse, denen man gerne auf den Grund gehen wollen würde. Der Medienkünstler und Choreograf Choy Ka Fai - Factory Artist am Tanzhaus NRW - hat sich auf Spurensuche begeben, hat ausgedehnte Recherchen zum japanischen Butoh gemacht.

Einem Tanz-Stil, der sich im Nachkriegsjapan entwickelt hat und an sich schon mysteriös genug ist. „Ankoku but?“ — „Tanz der Finsternis“- ist eine ausdrucksstarke Tanzform, die unter anderem auf Tatsumi Hijikata zurückgeht und in den 1980er- Jahren von dort aus die Welt eroberte. Choy Ka Fai, der in Berlin und Singapur lebt, hat sich mit der Welt dieser Kunst intensiv auseinandergesetzt. So intensiv, dass er sich wortwörtlich auf die Spuren des Geistes von Tatsumi Hijikata begeben hat. Nebelschwaden spiritueller Art, hinter denen sich so manches verbergen mag, oder handelt es sich nur um eine geschickte Provokation?

Das Ergebnis seiner Auseinandersetzung mit der Kunstform, bei der Archivmaterial, Interviews mit Zeitgenossen Hijikatas und heutigen Butoh-Spezialisten miteinander verwoben werden, lässt sich in Choy Ka Fais neuem Werk „UnBearable Darkness“ erspüren und bewundern, dass am Donnerstag, den 28.6., um 20 Uhr im Tanzhaus seine Uraufführung erleben wird. Man darf auf die Geisterstunde gespannt sein.

Weitere Aufführungen: Freitag, 29. Juni, und Samstag, 30. Juni, jeweils um 20 Uhr.

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