Düsseldorf-Mörsenbroich Düsseldorfer Gartenstadt Reitzenstein will ein Paradies für Familien sein

Düsseldorf · Zwischen Mörsenbroicher Weg, Lenaustraße und Zur alten Kaserne ist ein neues Wohnviertel entstanden, mit lauter glücklichen Bürgern.

 Katharina Krüll mit ihrem Mischlingshund in der Gartenstadt Reitzenstein. Ihr gefällt die Ruhe im Viertel.

Katharina Krüll mit ihrem Mischlingshund in der Gartenstadt Reitzenstein. Ihr gefällt die Ruhe im Viertel.

Foto: Helga Meister

Das Kreiswehrersatzamt ist verschwunden, das Sperrgebiet der Mörsenbroicher Kasernen auf das Karrierezentrum für den Nachwuchs der Berufssoldaten reduziert. An Oberst Reitzenstein, der in Flandern mit der 239. Infanterie-Division kämpfte, erinnert heute nur noch der Betonklotz „Reitzenstein Kaserne“. Aus dem Areal, in dem nach dem Feldartillerieregiment die Bundeswehr residierten, ist ein Wohnviertel geworden. Ein Besuch in der Gartenstadt Reitzenstein.

Das Gebiet ist bestens angebunden. Der Bus 834, der zwischen Oberkassel und dem Hauptbahnhof verkehrt, hält an der Ludwig-Beck-Straße. Von dort geht es ebenso in das rund 23 Hektar große Areal wie von der der Haltestelle der U 72, die zwischen Ratingen,  Rather Waldstadion, Altstadt und Volmerswerth verkehrt, vorbei am Goethe-, Luisen- und Görres-Gymnasium. So gut wie dieses Neubaugebiet ist kaum ein anderer Stadtteil angebunden.

Zoff mit Pollern an der Ludwig-Beck-Straße ist vergessen

Wir wählen den Weg über die Ludwig-Beck-Straße, holen den Bezirksbürgermeister Ralf Thomas aus seiner Eigentumswohnung aus den frühen 1970er Jahren ab und kommen zu jenem Zankapfel, der beinahe die Bezirksvertretung 6 im Rathaus Rath gesprengt hätte, so übel waren die Vorwürfe einer kleinen Partei. Heute lächelt man darüber, denn es wurde einfach der mittlere von drei Pollern herausgenommen. Nun ärgern sich die Alt-Anlieger nicht mehr über die Neu-Bürger und umgekehrt. Nun fährt jedermann in langsamem Tempo.

Wir stoßen auf die Straße Zur alten Kaserne. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Gebiets. Hier liegt die Kita Zauberwald der DRK mit sieben Gruppen in zwei Etagen eines Mehrfamilienhauses und einem Außengelände, auf dem es keinen Platzmangel gibt. An einer kleinen Gewerbe-Parzelle vorbei geht es zu Rewe mit einer Einzelhandelsfläche von über 2700 Quadratmetern. Dieser Supermarkt macht das Geschäft seines Lebens. Ralf Thomas erklärt: „Die Firma Rewe ist hier konkurrenzlos, sie bedient ganz Mörsenbroich von 7 bis 21 Uhr. Inzwischen wurde eine fünfte Kasse eröffnet, um dem Kundenstrom Herr zu werden.“ Ein gemütliches Café im Innern sorgt für Stimmung. Vor dem Supermarkt ist ein großzügiger Parkplatz angelegt.

Nun geht es zur Klötzchen-Architektur im Viertel selbst, wo die Investoren Wilma, Gentges und Pandion die Projekte entwickelten, Wilma mit Einfamilienhäusern und Doppelhäusern, Gentges und Pandion mit Geschoss-Wohnungsbau. Doch kein Einwohner nörgelt. Sie leben wirklich in einer „Gartenstadt“ mit vielen Freiflächen und Dorfangern. Eltern lassen ihren Nachwuchs unbeaufsichtigt auf die Spielplätze. Jeder kennt jeden. Aus den Bäumchen am Weg sind Bäume geworden. Gräser und Büsche wachsen in den breiten Grünstreifen.

Katharina Krüll ist mit ihrem Mischlingshund unterwegs. Sie hat eine Erdgeschoss-Wohnung mit kleinem Garten und schwärmt: „Ich liebe die Ruhe, die das Viertel ausstrahlt. Man geht aus dem Haus, aber hat keinen Stress wie in der Innenstadt mit dem vielen Verkehr. Man merkt gar nicht, dass hier so viele Menschen wohnen. Und trotzdem ist man in zwölf Minuten in der Altstadt und in fünf Minuten im Aaper Wald.

Großes Lob für das Baukonzept im gesamten Neubauviertel

Britta und Christoph Radke wohnen mit ihren drei Kindern im Einfamilienhaus an der Straße Am Birkenhain. Auch sie sind des Lobes voll: „Wir sind hier alle in der gleichen Lebenssituation. Die Kinder kennen sich sofort, die Eltern lernen sich kennen. So entstehen neue Freundschaften. Einmal im Jahr gibt es ein Grillfest. Da wird ein Bierwagen gemietet, und jeder bringt etwas mit.“ Man wohne in einem sehr geschützten Umfeld und passe aufeinander auf. Wer eine Leiter braucht, klopft einfach beim Nachbarn.

Die Rathkes halten das Konzept der Bebauung für sehr gut: „Das Viertel ist attraktiv für junge Familien. Stadtnah und nah am Wald. Es gibt Anliegerstraßen, Gärten, Bänke und viel Grün. Selbst wenn die Häuser von der Stange sind, bringt jeder Eigentümer eine individuelle Note ein. Und die Gärten sind Rückzugsräume.“

Nils De Rop holt gerade für seine Kinder den Ball aus dem Haus. Auch er spricht von einer „Top-Lage für Familien mit Kindern.“ Eric und Alex, beide sieben Jahre alt, flitzen gerade mit ihren Rollerskates über die liebevoll ausgelegten Pflasterssteine. Und nebenan wird gerade ein Bäumchen gepflanzt. Inzwischen sind auch die letzten, noch unbebauten Parzellen vergeben.

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